Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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1877 kannt, ebenso wie, daß Gambetta den Achtzehner Ausschuß in 
28. 12. allein maßgebender Weise leitete, obwohl er sorgfältig vermied 
hervorzutreten. 
Vorgestern ließ mir Gambetta durch sichere Gelegenheit 
wissen, Mitte November habe ich ihm meine persönliche An- 
sicht dahin ausgesprochen, der Reichskanzler werde nie an die 
Aufrichtigkeit einer französischen Regierung Deutschland gegen- 
über glauben, so lange dessen auswärtige Politik in klerikalen 
Händen und Gontaut Botschafter in Berlin sei; er habe mir 
damals geantwortet, bis Jahresschluß würden diese Hindernisse 
nicht mehr existiren; die Ernennung eines Protestanten an die 
Spitze der auswärtigen Politik Frankreichs') und der Ersatz 
Gontauts durch St. Vallier, welcher von Hohenlohe als eine 
Deutschland sympathische und genehme Persönlichkeit bezeichnet 
worden sei, seien inzwischen erfolgt als Manifestationen des 
Verlangens Frankreichs, in gute Beziehungen zu Deutschland 
zu treten; ob dagegen wohl eine Sympathiebezeugung offizieller 
Art gegenüber der heutigen französischen Regierung, vielleicht 
unter Bezugnahme auf die bevorstehende Ausstellung, wenn auch 
unter Aufrechterhaltung unserer Nichtbetheiligung erhofft werden 
könne; es würde eine derartige Kundgebung dem Ministerio im 
heutigen Moment sehr willkommen sein. 
Ich antwortete ihm heute, ich sei nicht in der Lage dies 
zu übersehen; jedenfalls sei eine entschiedene Haltung gegen 
Rom das sicherste Mittel weiterer Annäherung. 
Ende Oktober ließen mir Ew. Durchlaucht durch Ihren 
Herrn Sohn schreiben, es werde Gambetta offenbar bei seinen 
Landsleuten schaden, wenn er irgend welche Beziehungen zum 
Prussien Bismarck unterhielte; demgegenüber kann ich nur er- 
klären, daß Gambettas Prestige in seiner Partei ein unbedingtes 
ist und der Diktator von Tours in derselben Autokrat blieb. 
*) Waddington.
	        
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