Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

1878 
28. 4. 
1878 
24. 4. 
— 504 — 
Gambettas Tante, welche seine Ausbildung mit eigenen 
Entbehrungen veranlaßte und an welcher er mit inniger Liebe 
hing, starb ohne vorangegangene Krankheit vom Schlage ge— 
troffen. Der Tod erschütterte ihn derart, daß er einige Wochen 
sich von Jedermann abschließen wollte und sich einsam ver- 
borgen hielt. Er ist bereit, ganz zu der Ew. Durchlaucht con- 
venirendsten Zeit nach Berlin zu kommen; erwünscht wäre es 
ihm, nach Wiederbeginn der Sitzungen (29. Aprih der assemblée 
nationale nicht zu lange zu fehlen. Um die unnöthige Fahrt 
von Friedrichsruh nach Berlin und zurück zu vermeiden, habe 
ich geglaubt in Ihrem Sinn zu handeln, wenn ich unsere Ab- 
fahrt von hier auf Sonntag Abend, unser Eintreffen in Berlin 
Kaiserhof auf Montag den 29. Abends vereinbarte. Den 30ten, 
an welchem Tage auch die Reichstagssitzungen beginnen, steht 
Gambetta zur Disposition und erwarte ich Bestimmung Keiser- 
hof über die Ihnen convenirende Stunde. Selbstredend bleibt 
die Sache hier vollständig verschwiegen. 
Zu meiner Ehre 
Ew. Durchlaucht 
treu ergebenster 
Paris 23. April 1878 Henckel Donnersmarck. 
25 champs Elysées. 
XI. Gambetta an Graf Henckel Donnersmarck. 
Paris ce 24 avril 1878 
Cher Monsieur de Henckel. 
L’homme propose . le parlement dispose. Quand j'ai 
accepté hier avec empressement, je n’'avais pas compté avec 
imprévu, qui nous tient tous en T’chec. 
Les questions relatives au ministere de la guerre ont pris 
les proportions les plus considérables. On me prévient qu'un
	        
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