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Gambettas Tante, welche seine Ausbildung mit eigenen
Entbehrungen veranlaßte und an welcher er mit inniger Liebe
hing, starb ohne vorangegangene Krankheit vom Schlage ge—
troffen. Der Tod erschütterte ihn derart, daß er einige Wochen
sich von Jedermann abschließen wollte und sich einsam ver-
borgen hielt. Er ist bereit, ganz zu der Ew. Durchlaucht con-
venirendsten Zeit nach Berlin zu kommen; erwünscht wäre es
ihm, nach Wiederbeginn der Sitzungen (29. Aprih der assemblée
nationale nicht zu lange zu fehlen. Um die unnöthige Fahrt
von Friedrichsruh nach Berlin und zurück zu vermeiden, habe
ich geglaubt in Ihrem Sinn zu handeln, wenn ich unsere Ab-
fahrt von hier auf Sonntag Abend, unser Eintreffen in Berlin
Kaiserhof auf Montag den 29. Abends vereinbarte. Den 30ten,
an welchem Tage auch die Reichstagssitzungen beginnen, steht
Gambetta zur Disposition und erwarte ich Bestimmung Keiser-
hof über die Ihnen convenirende Stunde. Selbstredend bleibt
die Sache hier vollständig verschwiegen.
Zu meiner Ehre
Ew. Durchlaucht
treu ergebenster
Paris 23. April 1878 Henckel Donnersmarck.
25 champs Elysées.
XI. Gambetta an Graf Henckel Donnersmarck.
Paris ce 24 avril 1878
Cher Monsieur de Henckel.
L’homme propose . le parlement dispose. Quand j'ai
accepté hier avec empressement, je n’'avais pas compté avec
imprévu, qui nous tient tous en T’chec.
Les questions relatives au ministere de la guerre ont pris
les proportions les plus considérables. On me prévient qu'un