Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

— 509 — 
jedoch durch eine Begegnung mit mir Schaden erleiden könne — 1878 
Grund genug, ihn nicht zu sehen, ich ließ ihm nur sagen, daß 28.1. 
er bei Gelegenheit dem Papste mittheilen könne, wie ich stets 
gern an des alten Herrn Güte und Liebenswürdigkeit für 
meine Frau und mich zur Zeit unserer Aufenthalte in früheren 
Jahren dächte, und daß ich diesmal weder St. Peter noch die 
Vaticanischen Gallerien betreten werde, auch bedauere ihn schwer 
leidend zu wissen. 
König Umberto erwartet vom Conclave einen alten, 
schroffen Italiäner, Crispi deutete auf Ihre Anfrage 1870;: „ob 
wir auf ihn und seine Partei rechnen könnten“, mit Nach- 
druck hin, wie auch auf seine Begegnung mit Ihnen in diesem 
Herbst. Der alte blinde Duca di Sermoneta machte kein Hehl 
von seinen Sympathien für uns, und Depretis trotz seiner ge- 
ringen Gesprächigkeit schien mir für uns sehr gut disponirt 
zu sein. 
Der Prince Napoléon (JErome) ist von Friedensliebe be- 
seelt, und sprach ebenso unbefangen über die Kriegs Ereignisse 
von 1870/71 wie Canrobert; Letzterer haßt die Republik. 
Hoffentlich auf baldiges Wiedersehen. 
Ihr 
sehr ergebener 
Friedrich Wilhelm KPz. 
313. 
Kronprinz Friedrich Wilhelm an Bismarck. 
17/2 78. 
Wenn es Sie nicht zu sehr stört, möchte ich heute noch 1878 
den 17ten Abends acht Uhr zu Ihnen kommen, um noch vor 17.2, 
dem Festes Rausch mich informirt zu haben.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.