Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

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16879 Ich würde bis zur Erledigung dieser Sache im Amte 
1. 9. bleiben. Mein Nachfolger würde erst nach geschlossener Ueber- 
einkunft das Amt übernehmen. Er ist übrigens durch mich 
eingeweiht und vollkommen einverstanden. 
Ich hege keine Zweifel in die persönlichen Absichten des 
Kaisers Alexander. Ich bin überzeugt, er will heute keinen 
Krieg. Aber als Minister eines Nachbarstaates kann ich nicht 
vergessen, daß er auch den Krieg nicht gewollt hat, der eben 
zu Ende ist, und daß Er vom Anfang bis zu Ende vergeblich 
versucht hat, der Richtung Herr zu werden, die Seiner imme- 
diaten Umgebung entsprungen war. 
Daß diesen Gefahren irgend wie vorgebeugt werde, halte 
ich für eine europäische Nothwendigkeit, und so schwer ich die 
Ausführung meines schon offenkundigen Rücktrittes jetzt auf- 
schiebe, so wäre es mir als Diener meines Kaisers und meines 
Landes ein erhebendes Gefühl, mit Ihnen, verehrter Fürst, 
eine solche Garantie für die Zukunft beider Reiche unterschreiben 
zu können. 
Oesterreich hat seiner Zeit den Fehler begangen, Anerbie- 
tungen Deutschlands, welche die beiderseitigen Interessen ge- 
sichert hätten, abzulehnen. Es thut mir wohl constatiren zu 
können, daß man bei uns diesmal den gleichen Fehler nicht 
begehen wird. 
In aufrichtiger Freundschaft und wahrer Verehrung 
Ihr ergebenster 
Andräscy. 
327. 
Bismarck an Graf Andrsy. 
Gastein 3 September 1879. 
Verehrter Graf, 
1879 mit großer Freude und Genugthuung habe ich Ihr Schreiben 
3.9. vom 1 gestern Abend erhalten und beeile mich die Rückkehr des
	        
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