ordneten ausgeschrieben, und hier wird sich wohl Gelegenheit 1851
finden einzuwirken. Die meiste Sorge macht mir fast bei 288.
dieser ganzen Angelegenheit, daß die Leitung derselben sich in
ungeschickten Händen befindet, sowohl Westphalen als Klützow
sind keine politischen Köpfe, glauben das aber leider und sind
eifersüchtig, daß der Ruhm ihnen nicht geschmälert werde; ob
sich hierin nach der Rückkehr meines Bruders') eine Aenderung
zum besseren wird herbeiführen lassen, steht abzuwarten. Eben
so sehr fürchte ich die Ungeschicklichkeit auf den Landtagen selbst;
schon jetzt erheben einige unkluge Poltrons ein maaßloses Ge-
schrei. Die ganze Sache ist darauf angelegt, daß sich die
Kammern dem Gewichte des Ausspruches der Landtage beugen
sollen; es ist daher erforderlich, daß die Landtage jedenfalls
möglichst einmüthig sind und daß namentlich itio in partes ver-
mieden werde. Viele Rittergutsbesitzer wollen aber mit einer
Rechtsverwahrung anfangen; hierdurch wird sofort der Streit
in die Versammlungen getragen, und jedes übereinstimmende
Gutachten des Landtags abgeschnitten. Hierzu tritt die Er-
wägung, daß der Landtag gar nicht die Stelle ist, wo ein
Protest anzubringen ist; das gute Recht der Rittergutsbesitzer
kann durch Anerkennung der Landtage nicht verstärkt, durch
Verweigerung nicht geschwächt werden. Der König und das
Staatsministerium sind die Instanzen, wo Rechtsverwahrungen
einzulegen sind. Ich betrachte die jetzigen Maaßnahmen als
einen Versuch, durch die Reform zur Vernunft und zum Recht
zurückzukehren; gelingt dieser Versuch nicht, bleibt immer noch
Zeit, durch die Negation der Begründung der jetzigen Zustände
dies zu erreichen. Solche Schritte werden aber besser einem
muthigen Ministerio überlassen; jedenfalls haben die Ritter-
gutsbesitzer auch dieses Mal leider Gottes nicht bewiesen, daß
sie die Leute sind, solche entscheidende Schritte durchzusetzen
*) Des Ministerpräsidenten.