Full text: II. Anhang zu den Gedanken und Erinnerungen. Aus Bismarcks Briefwechsel. (6)

1651 gleichmäßigen, wenn auch in der Form verschiedenen Beispiele 
20.9. der deutschen Großmächte zu schöpfen vermögen. 
Mit desto größerer Begierde erfaßt dagegen die Umsturz- 
partei die Hoffnung eines grundsätzlichen Gegensatzes zwischen 
Oesterreich und Preußen, die sie an die gegenwärtige Conjunctur 
wieder anknüpfen zu können wähnt. Diese Partei würde sich 
mit dem, was sie die Rückkehr zum Absolutismus in Oesterreich 
zu nennen beliebt, bis auf weiteres so zu sagen aussöhnen, 
wenn sie dafür Preußen in das Netz ihrer Trugschlüsse ver- 
stricken, es um seine wahre innere Lebenskraft betrügen, mit den 
Forderungen seiner politischen Stellung in Widerspruch bringen 
und zuletzt an den Abgrund der Revolution gegen seinen Willen 
hinreißen könnte. 
Ohne Zweifel hat man aber auch in Berlin erkannt, wie 
viel der gegenwärtige Augenblick für die Stärkung der Monarchie 
in Europa und für die innere Kräftigung der Bande, welche 
die beiden deutschen Mächte zusammenhalten, somit überhaupt 
für die Wiederkehr besserer Zeiten werth ist; hoffen wir, daß 
es auch in Preußen der Wille des Königs seyn wird, welcher 
zum Heile Aller die Richtung der Politik bestimmen wird. 
Preußen hat uns, seitdem das gewohnte enge Bündniß 
so glücklich wieder hergestellt und befestigt worden ist, wahrlich 
keine Veranlassung zu einer Ansprache in diesem Sinne ge- 
geben. Um so lieber tauschen wir aber mit dem Preußischen 
Hofe die Betrachtungen aus, die in der gegebenen Lage der 
Dinge natürlich sind. Theilen daher Ew. Excellenz diese De- 
pesche dem Herrn Fhrn. von Manteuffel mit. 
Empfangen pp. 
F. Schwarzenberg. 
Gr. des Herrn Fhrn. von Prokesch Exc. 
Berlin.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.