17.
Otto v. Manteuffel an Bismarck.
Ew. Hochwohlgeboren
1861 danke ich für die geneigte Mittheilung vom 19. d. M.“) ver-
23. 11. bindlichst.
Ich bin nicht nur in der Flottensache vollständig mit Ihnen
einverstanden, sondern unterschreibe auch den allgemeinen Theil
Ihrer Betrachtungen.
Was die Flotte betrifft, so hat man da freilich mit den so
schädlichen unbestimmten und unbewußten Deutschthümlern zu
thun, von welchen ich neulich in einem an den König gerich-
teten Erguß des Exkönigs Ludwig“") eine traurige Probe erlebt
habe. Er hält die Auflösung der Flotte für Verrath am Vater-
lande u. s. w. Wollte man diesem Volke von Schwärmern nach-
gehen, so würde man in 8 Tagen festsitzen. Den Prinzen von
Preußen habe ich auf diesen Standpunkt gestellt und bei ihm
ziemlichen Eingang gefunden.
Was die Verhältnisse zu Oestreich im Allgemeinen betrifft,
so habe ich schon vor Eingang Ew. Hochwohlgeboren Schreibens
aus einer besondern Angelegenheit Veranlassung genommen, an
Fürst Schwarzenberg direct zu schreiben; ich habe ihm gesagt,
daß ich durchaus nicht glaubte, dieses Machiniren gehe von ihm
aus, aber ich sei der Meinung, er könne es verhindern, und
wenn er dann nicht bald einmal ein quos ego! ausspreche, so
werde mir der Athem ausgehen, das meinige zu rufen, es werde
also dann von beiden Seiten gekämpft werden, und wie ich
glaubte zum Nachtheil Oestreichs. Hierauf habe ich noch keine
Antwort, Graf Arnim schreibt mir aber, der Fürst sei sehr
*) Preußen im Bundestag IV, No. 20 S. 53 ff.; vgl. I, No. 29 S. 44.
*) Von Bayern.