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1851 Wäre eine Zolleinigung wünschenswerth zwischen Olden-
27.12 burg und Kroatien, wenn das letztere Land von Deutschen
bewohnt wäre, so ist sie es auch, wenn Kroatien von Slaven
bewohnt wird, — und ist die Einigung zwischen Oldenburg
und dem slavischen Kroatien nicht wünschenswerth, so wäre sie
es auch nicht, wenn die Kroaten plötzlich in Brandenburger
verwandelt würden.
Ich gestehe Ihnen ganz aufrichtig, daß mir hinter dem
Vorgange, welchen Preußen in der Zollfrage einschlägt, eine
andere politische zu stecken scheint, nämlich die des Dualismus.
Und auch dieser scheint mir in Preußen dahin ausgelegt werden
zu wollen, daß ganz Deutschland in Preußen aufsgehen soll,
mit Ausnahme der deutschen Länder Oesterreichs, welche diesem
wenigstens vor der Hand belassen werden sollen.
Es ist möglich, daß eine Zolleinigung mit den Slovaken
und Kroaten einen Nachtheil für die politische Haltung Deutsch-
lands nach sich ziehen könnte, wenn Sie unter Deutschland
etwas anderes verstehen als ich — wir müssen uns über das,
was Deutschland in letzterer Zeit war und künftig werden soll,
nur recht klar werden.
Das eigentliche wahre Deutschland hat aufgehört, als es
keine einige deutsche Kirche mehr gab. In letzter Zeit fanden
wir einen Bund verschiedener Staaten Mitteleuropas unter dem
ganz unpassenden und unrichtigen Namen „Deutschland“. —
Jetzt wünschen wir in Oesterreich ein noch engeres Bündniß,
und dieses ausgedehnt auf größere Staaten, jedenfalls auf ganz
Oesterreich, und haben des guten Zweckes halber nichts dagegen,
daß dieser mitteleuropäische Staatenbund Deutschland
genannt werde, wenn dieser Name dazu beiträgt, das Bündniß
schnell und dauerhaft zu Stande zu bringen. — Wer in diesem
Staatenbunde keine Kroaten will, der will faktisch ganz Oester-
reich ausschließen.
Wird nun, unter was immer für plausiblen Vorwänden,