154 Siebentes Kapitel: Unterwegs zwischen Frankfurt und Berlin.
leidet, daß Quehl die Presse auf das schamloseste gegen West-
phalen, Raumer u. s. w. benutzt und wie man mich versichert,
sich dafür bezahlen läßt. . . B-o kann es fast nicht ausbleiben,
daß Quehl und Consorten zuletzt Manteuffel's Sturz bewirken,
den ich schon aus dem einfachen Grunde für ein Unglück halte,
daß ich durchaus keinen möglichen Nachfolger weiß.
Potsdam, 28. Februar 1853 1).
..Ich thue mein Mögliches, die Kreuzzeitung zu erhalten
oder zunächst vielmehr Wagenern der Kreuzzeitung zu erhalten.
Er sagt, er könne diese Sache den Intriguen von Quehl gegen-
über nicht fortführen. Von den königlichen Geldern, über
welche dieser Mensch durch das Vertrauen Manteuffel's dis-
ponirt, giebt er den Mitarbeitern Wagener's bedeutende Re-
munerationen und entzieht sie der Kreuzzeitung; ja er soll die
Gesandten auffordern lassen, die auswärtigen Correspondenten
der Kreuzzeitung zu ermitteln, um sie ihr abspenstig zu
machen
20. Juni 1853).
.. Die innern Verhältnisse mißfallen mir sehr. Ich fürchte,
Quehl siegt über Westphalen und Raumer ganz einfach da-
durch, daß Manteuffel sich bei dem Könige als unentbehrlich
geltend macht, eine Ansicht, die S. M. aus richtigen und un-
richtigen Gründen anerkennt..
Charlottenburg, 30. Juni 1853 ).
.. Wenniich die verschiedenen Nachrichten über die Quehl-
schen Intriguen miteinander vergleiche, wenn ich auf die Notiz
etwas gebe, daß Quehl eine Art von Vertrag mit der Hollweg-
schen Partei geschlossen, wonach Manteuffel geschont, die andern
1) Briefe Gerlach's 2c. S. 43.
:) Briefe Gerlach's 2c. S. ö3.
3) Briefe Gerlach's 2c. S. 55.