18 Neunzehntes Kapitel: Schleswig-Holstein.
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mit freierem Muthe hineingehn werden, wenn die Nothwendig-
keit dazu sich aus der Natur der Dinge und aus den monarchischen
Pflichten ergiebt, als wenn der Hintergedanke Raum gewinnen
kann, daß eine vorzeitige Kundwerdung der beabsichtigten Lösung
den Kaiser abgehalten habe, zu dem letzten für Eure Mcjestät
annehmbaren Auskunftsmittel die Hand zu bieten. Vielleicht ist
meine Sorge thöricht, und selbst wenn sie begründet wäre und
Eure Majestät darüber hinweggehn wollen, so würde ich denken,
daß Gott Eurer Majestät Herz lenkt, und meinen Dienst des-
halb nicht minder freudig thun, aber zur Wahrung des Gewissens
doch ehrfurchtsvoll anheimgeben, ob Eure Majestät mir nicht
befehlen wollen, den Feldjäger telegraphisch von Salzburg zurück-
zurufen.))Die äußere Veranlassung dazu könnte die ministe-
rielle Expedition bieten, und es könnte morgen ein andrer an
seiner Statt oder derselbe rechtzeitig abgehn. Eine Abschrift
dessen, was ich an Werther über die Verhandlung mit Graf
Blome telegraphirt habe, lege ich allerunterthänigst bei. Zu
Eurer Majestät bewährter Gnade habe ich das ehrfurchtsvolle
Vertraun, daß Allerhöchstdieselben, wenn Sie meine Bedenken
nicht gutheißen, deren Geltendmachung dem aufrichtigen Streben
verzeihn wollen, Eurer Majestät nicht nur pflichtmäßig, sondern
auch zu Allerhöchstdero persönlicher Befriedigung zu dienen.
In tiefster Ehrfurcht ersterbe ich Eurer Mcjestät
allerunterthänigster
v. Bismarck.
An der mit ( bezeichneten Stelle dieses Schreibens hat der
König an den Rand geschrieben:
„Einverstanden. — Ich that der Sache deshalb Erwähnung,
weil in den letzten 24 Stunden ihrer nicht mehr Erwähnung
geschah und ich sie als ganz aus der Combination fallengelassen
ansah, nachdem die wirkliche Trennung und Besitzergreifung an
die Stelle getreten war. Durch meine Mittheilung an die