Full text: Das Deutsche Reich zur Zeit Bismarcks.

Borwort. 
  
Im vorliegenden Werke ist zum ersten Male der Versuch gewagt, die politische 
Geschichte und Entwickelung des Deutschen Reiches zur Zeit Bismarcks bis 
zu dessen Entlassung, von 1871 bis 1890, im Zusammenhang darzustellen. Das 
Wagnis, diese jungen und allerjüngsten Ereignisse unserer vaterländischen Geschichte 
zu erzählen, mag bei einzelnen Befremden erregen. Aber der praktische Politiker, der 
lebendig empfindende Vaterlandsfreund, alle die Kämpfer, die gegen die Feinde unseres 
deutschen Staates, Glaubens, unserer gesellschaftlichen Ordnung im lanten Streit des 
Tages stehen, sie alle werden diesem Unternehmen des Verfassers dankbar sein; nicht 
minder wohl auch alle jene, denen des Tages Mühe und Arbeit nicht die Zeit gönnt, 
sich selbständig in die einzelnen Quellen umserer Geschichte seit 1871 zu vertiefen. 
Der Standpunlt des Verfassers war durch diesen volkstümlichen Zweck seiner 
Arbeit von felbst gegeben: es ist der Standpunkt des warmherzigen Patrioten. An 
diesem Maßstabe allein werden Zeit und Menschen, Neden, Thaten und Gesetze ge- 
messen. Als Qnellen sind, wo immer möglich, nur amtliche benutzt. Dabei wurde dem 
Verfasser aber die seltene Gunst zu teil, auch von dem Heros des Jahrhunderts, dessen 
Bild und Wirken dieses Buch zu zeichnen sucht und der dankbaren Bewunderung der 
Mit= und Nachwelt aufstellt, in diesem Unternehmen Unterstützung zu erfahren. Deun 
Fürst Bismarck gestattete dem Verfasser mündliche Fragen über Ereignisse 
und Verhältnisse des in diesem Werke dargestellten Zeitranmes und gab darauf 
persönlich und mündlich eingehende Antworten und Erläuterungen. 
Das hohe Vertranen, welches der Fürst dem Verfasser durch diese Mitteilungen bewies, 
verbot selbstverständlich, in dem Werke irgendwie und irgendwo auf diese Eröss- 
nungen direkt Bezug zu nehmen und dadurch den Fürsten gleichsam in eine unfrei- 
willige Mitarbeiterschaft zu versetzen, oder ihm etwa Außerungen beizumessen, für
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.