Full text: Wittelsbachische Regesten.

Ludwig I der Kelheimer. 1214. 7 
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rn . . . . |Erwerbung der Rheinpfalzgrafschaft Ludewicus dux Bawarie adeptus est dignitatem 
palatinatus Rheni, mortuo filio Heinrici fratris imperatoris Ottonis. Ann. Schirens. irrig zu 
1215. — Ueber die noch immer dunkeln umstände Jieses wichtigen ereignisses, welches nur 
durch die urkk.des klosters Schönau bei Heidelberg einiges licht erhält, vergl. die gedrängten 
bemerkungen in Böhmer Regesta Imperii 1198 — 1254 s. 370. — Heinrich, kaiser Ottos bruder, 
kommt 1211 zum letztenmal in einer urk. vor, welche die Rheinpfalz betrifft (Guden Syll. 82), 
von der er fortan nur noch den titel führt, während sein sohn der jüngere Heinrich (Heinri- 
cus invenis comes Palatinus Rheni) am 12 april 1213 zuSchönau selbstregierend auftritt ((u- 
den Syll. 83). Wahrscheinlich hatte der ältere Heinrich beim herannahen Friedrichs Il auf 
die Rheinpialz zu gunsten seines sohnes verzichtet, denn eine ächtungsgeschichte von der 
neuere wissen, ist in den quellen nicht begründet. Allein Heinrich der iüngere starb schon 
1214 (Alb. Stad.), und zwar am 1 mai wenn eine von Freher angeführte grabschrift ächt ist. 
Nun folgt der übergang an das haus Wittelsbach, dergestalt dass noch in demselben iahr her- 
zog Ludwig zugleich mit seinem sohne Otto, der sich mit Agnes der iüngern schwester des 
eben verstorbenen letzten welfischen pfalzgrafen verlobte (wodurch auch diesmal, wie 1194 
bei dem übergang der Rheinpfalz aus dem staufischen hause an das welfische, lehen und allod 
in dieselbe hand kam), vom könig mit der Pfalz beliehen wurde. Vergl. die nächstfolgende 
urkunde. 
. lerklärt als Rheinpfalzgraf und herzog von Baiern dass er das schwert empfangen habe zum 
dienst des königs der könige in vertheidigung der witwen und waisen und in beschützung der 
kirchen, dass ihm demgemäss der schaden leid thue welchen seine leute gegen seinen willen 
dem kloster Schönau zugefügt haben, dass er demzufolge von der heerfahrt könig Friedrichs 
aus NiederDeutschland heimgekehrt ins kloster sich begeben und in versammeltem capitel, 
nach eintritt in die volle brüderschaft, dem abt und den brüdern durch übergabe der fischerei 
in()phoven genugthuung geleistet habe, wozu auch deren wahre erbin das edle fräulein Agnes, 
seines sohnes verlobte, ihre einwilligung gegeben (accessit etiam bona voluntas et pius con- 
sensus Agnete nobilis puelle, sponse filii nostri, que vera heres est eiusdem rei). Zeugen: 
Theobald markgraf von Vohburg, Philipp von Boland, der ritter Crane, Hageno des herzogs 
diener, Sigboto vogt. Guden Syll. 85. Or. Guelf. 3,651. Blos mit iahr 1214. — Vergl. die urk. 
, für Schönau von 1216. 
oct. 6 | apud Wor- |giebt als Rheinpfalzgraf und herzog von Baiern seinen willebrief (den ältesten den ich kenne) zu 
matiam dem privileg wodurch könig Friedrich Il (dominus noster rex also vor 1220 nov. 22) dem pabst 
Innocenz Ill (+ 1216 iuli 16) zur wiederherstellung der einigkeit zwischen kirche und kaiser- 
reich gewisse (nicht genannte) streitig gewesene besitzungen restituirt. Abschriftlich aus 
Barb. 373 in meinem besitz. Archiv der Ges. 7,30 extr. — Da die pfalzgrafschaft erwähnt ist 
und Innocenz Ill noch lebt, so kann diese urk. nur von 1214 oder 1215 sein, während ind. 2, 
die einzige iabresbestimmung derselben, iedenfalls irrig auf 1213 weiset. Ich ziehe 1214 vur 
weil im herbste dieses iahres Ludwig sicher am Rheine war. 
dec. 00 apud Metios |Zeuge Friedrichs Il für Dänemark nicht als Rheinpfalzgraf, sondern blos als herzog von Baiern, 
was einem fehler der reichscanzlei zuzuschreiben wäre, oder auch dazu beitragen könnte das 
1215 | immerhin nicht ganz fest stehende iahr des Metzer hoftags zweifelhafter zu machen. 
apr. 2 | Auguste |Zeuge Friedrichs Il für Palermo; hier zum erstenmal in einer kaiserurkunde als Rheinpfalzgraf. 
Desgleichen für Salzburg und desgleichen für Passau. 
mai 1 |Andernacum |Gelobung des kreuzzugs auf dem hier vom könig gehaltenen tage. Fridericus rex apud Anderna- 
cum colloquium kal. maii cum nobilibus terre illius habuit, ubi dux Baioarie et plurimi nobiles 
cruce signantur. God. Col. 
Zeuge Friedrichs Il für den grafen Mansfeld. 
— 19 | ap. Lutram |Desgleichen für Otterberg. 
iul. 25 | Aquisgrani [Anwesenheit bei Friedrichs Il königskrünung. 
— 238 Zeuge Friedrichs Il für Wirzburg. 
— 29 Desgleichen für Achen und Kämerik. 
dee. 10 | Nurenberc |Desgleichen für Regensburg und Elwangen. 
1216 
mai 11 | Herbipoli |Desgleichen für die deutschen prälaten. 
— 14 Desgleichen für Magdeburg. \ 
— 15 —— _[Desgleichen für Niedermünster. 
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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