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Ludwig Il der Strenge. 1253.
1253
dec. 19
1254
maı
— 20
iul. 27
aug. 30
sept. 25 |
nov. 00
1255
märz 00
— 23
apr. 20
ap. Strubin-
gam
Nunnenwerd
»
Ehartingen
ap. Geltol-
vingen
Landeshut
Nappurg
le
ap. Landshut
cesi relaxantur. Herm. Alt. Vergl. iedoch wegen der angeblichen abwesenheit Heinrichs zur
zeit des friedens mit dem bischof die nachfolgende urk.
beurkundet gemeinschaftlich mit seinem bruder Heinrich die beilegung der zwischen dem bischof
Albert von Regensburg und ihrem vater bestandenen streitigkeiten in einer umfassenden
urkunde, welcher die siegel beider aussteller anhängen. Ried Cod. Rat. 1,437.
(in claustro ecclesie) beurkundet dass äbtissin und convent von Chiemsce weiland seinem vater
so wie ihm und seinem bruder Heinrich ihre güter zu Fulte usw. im Inntbal überlassen, und
dagegen von ihnen güter zu Bernstetten empfangen haben. Mon. Boic. 2,453.
An diesem tage starb zu Lavello in Apulien des herzogs schwager der erwählte könig Cunrad IV,
den erst zweiiährigen Conradin hinterlassend, dessen erziehung und bevormundung nun vor-
zugsweise sein oheim Ludwig übernabm. Conradin sagt über dieses verhältniss in der urk.
d. d. Eger 1259 iun. 15: accedente consensu et consilio avunculi nostri et tutoris Ludwici
comitis Palatini Reni, ducis Bawarie; sodann in der andern d.d. Wilten 1263 apr. 16: sincere
benivolentie favores quibus nos karissimus avunculus noster paternis affectibus tamyuam filium
unicum educavit. Vergl. überhaupt wegen diesem verhältniss die von mir den Kaiserregesten
beigegebenen regesten Conradins.
und Heinrich überlassen dem erzstift Salzburg die grafschaft über den Chiemgau, welche vorher
Cunrad graf von Plain inne hatte, bis an die Alzach, und verzichten auf das landgericht in
Lebenau, wogegen erzbischof Philipp sie mit der vogtei über kloster Sewen und mit den vom
grafen von Wasserburg besessenen lehen belehnt. Hormayr Archiv für Süddeutschland 2,50. —
Das datum lautet vollständig: Acta apud castrum Dorenberch in villaEhartingen. Der gegen-
brief des erzbischofs von demselben tag und ort: Reg. Boic. 3,46. Ludwicus dux adhuc ab-
sente fratre concordiam facit cum Philippo electo Salzburgensi. Herm. Alt.
(in horreo) und Heinrich schenken ihrem marschall Berthold von Schiltperch ihre besitzungen in
Machanshoven sammt dem patronatrecht. Reg. Boic. 4,754.
und Heinrich beurkunden, dass der bischof von Bamberg und Friedrich von Truhendingen und
Friedrich burggraf von Nürnberg auf genannte schiedsrichter compromittirt haben wegen der
schäden die sie sich zufügten seit die von dem bischof von Wirzburg gemachte einung nicht
mehr gehalten wurde. Reg. Boic. 4,754.
und Heinrich mit grafen freien dienstmannen des reichs und des herzogthums dem gericht vor-
sitzend erkennen mit rechtsspruch, dass wälder ohne erlaubniss des herrn nicht gerodet
werden dürfen, dass Ichen und eigen, warteseigen genannt, ohne willen des herrn nicht
veräussert werden, dass die mannen ohne willen ihres herrn keine weiber aus anderer dienst-
mannschaft beirathen dürfen, noch dass ein herr auf fremdem boden burgen erbauen darf.
Reg. Boic. 3,50. — Dergleichen rechtssprüche schöpfte und verkündete sonst nur der kaiser,
aber Wilhelm von Holland wurde in Baiern nicht anerkannt, so half man sich denn selbst;
daher auch der zusammentritt von reichsleuten mit herzoglichen. _
und Heinrich übergeben der kirche Bambergs zur dienstmannschaft die Chunigund chefrau des
Heinrich von Striperch, tochter des Burchard von Hahoren. ‚Reg. Boic. 3,61.
Theilung Baierns zwischen den beiden brüdern um ostern. Ludwicus et Hcinricus duces
Bawarie circa pascha suos inter se dividunt principatus etc. Herm. Alt. — Ludwig erhielt
OberBaiern, die Rheinpfalz und die burggrafschaft Regensburg mit Regenstauf Lengfeld Kal-
münz ; Heinrich erhielt: Regensburg (?) Chamb Kelheim Erding Lantshut Oeting Burchhausen
und Halle nebst den ländern von da bis an die gränzen Oestreichs und Böhmens. — Diese
theilung war die erste ihrer art in Deutschland, gänzlich gegen die reichsgesetze (man mag
kein fürstenamt mit recht zweien mannen leihen, sagt der Schwabenspiegel), nur möglich
weil kein allgemein anerkannter und wirksamer könig vorhanden war; ein grosses unglück
für Baiern, welches fortan nicht nur in innern kämpfen sich aufrieb, sondern auch zum nach-
theil Deutschlands die stelle verlor die ihm im. reich gebührte. Wie mochte sich Ludwig zu
dieser theilung berbeilassen? War ihm viclleicht ursprünglich die dem range nach voran
gehende Rheinpfalz bestimmt, und wollte er sich nun nicht begnügen mit dem kleineren ge-
biet? Es fehlt nicht an stellen in welchen auch nach dJieger theilung Baierns Ludwig vor-
zugsweise doch nur Rheinpfalzgraf, Heinrich aber herzog von Baiern heisst.
Erste urkunde von Conradin ausgestellt und zwar zu Wasserburg. Herzog Ludwig war wohl meist
dabei wenn Conradin urkk. gab, weshalb ich auf dessen regesten verweise.
Antheil am rheinischen städtebund, der zu Worms am 14 oct. d. i. von ihm beschworen war.