Full text: Wittelsbachische Regesten.

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mit dem hinweis wo urkunden derselben in den Monumenta Boica gedruckt sind, dann eine stammtafel der her- 
zoge in diesem zeitraum lasse ich gegenwärtigen einleitenden worten folgen. Einlässlichere bemerkungen über 
die einzelnen herzoge und die begebenheiten ihrer regierung einem andern orte vorbehaltend, füge ich hier noch 
einige betrachtungen an über die eintheilung der bairischen geschichte, über ihre quellen, und über das was 
ferner für dieselbe zu thun sein möchte. 
Die eintheilung der bairischen geschichte wird, wie Contzen in seiner schätzbaren Geschichte Baierns (so 
heisst dort die gesammtgeschichte der einzelnen theile des jetzigen königreichs Baiern) mit recht bemerkt, am 
besten aus dem jeweiligen verhältnisse Baierns zum deutschen reich geschöpft. Hiernach ergeben sich drei 
hauptperioden, von denen die zweite wieder drei unterabtheilungen hat, nämlich: 
I. Vor dem deutschen reiche. Aelteste zeiten bis zur unterwerfung unter die Franken. Baiern unter den 
Merovingern und Carolingern. In diese periode fällt die bekehrung zum christenthum, die erste orga- 
nisation der kirche, die lex Baiuwariorum und die gaueintheilung. Nach Tassilos absetzung unmittelbar 
mit dem reiche der Carolinger verbunden, wird Baiern zuletzt kernprovinz ihrer deutschen abzweigung. 
II. Im deutschen reiche: > 
A. Von dessen bildung bis zum zerfall der monarchie. Baiern provinz unter herzogen aus wechseln- 
den häusern als reichsbeamten. 
B. Von dem zerfalle der monarchie in Deutschland, der entstehung der landeshoheit und der erb- 
lichen herrschaft der Wittelsbacher bis auf den schluss des mittelalters. Diese abtheilung zerfällt 
wieder in zwei unterabschnitte vor und nach dem tode Ludwig des Baiern, der Baiern zuletzt im 
mittelalter vereinigt besass. Dem ersten dieser unterabschnitte sind die vorliegenden regesten 
gewidmet. 
C. Vom schluss des mittelalters und der zweiten wiedervereinigung des grössten theils von Baiern 
bis zur auflösung des deutschen reichs und der alten verfassung Baierns. 
III. Nach dem deutschen reiche und seit der entstehung des heutigen königreichs Baiern. 
Die quellen der bairischen geschichte im mittelalter, wovon hier vorzugsweise die rede ist, theilen sich, wie 
auch anderwärts, hauptsächlich in geschichtbücher und in urkunden; diese wieder in geistliche der bisthümer 
und klöster, und in weltliche der landesfürsten berrn und städte. Dies war auch schon früher zu erkennen, aber 
die neuste zeit hat erst mit rechtem bewusstsein, als vorbedingung der erforschuug und darstellung, auf voll- 
ständigkeit und reinheit, auf würdigung und vergleichung dieser quellen gedrungen, und zugleich die methode 
für die beherrschung des urkundenschatzes erfunden. Was ist in Baiern für die aufsuchung und bekannt- 
machung dieser quellen geschehen ? | 
Schon Johannes Aventin hat sich um die handschriftliche zusammenbringung derselben aufs eifrigste 
bemüht, die letzten menschenalter haben aber nicht einmal seine sammelbücher, die unwiederbringliches ent- 
hielten, zu bewahren gewusst *). Seitdem erschienen bairische annalen und chroniken, wie für die hier be- 
handelte periode das angehängte verzeichniss zeigt, zerstreut in mancherlei sammlungen. Am meisten verdienst 
als einzelner hat sich in diesem bezug Oefele erworben. Aber in seiner wichtigen und an sich nicht genug zu 
verdankenden sammlung läuft geschichtliches und urkundliches, ursprüngliches und abgeleitetes, altes und 
neues bunt durcheinander. Mir war es vorbehalten unter den von mir herausgegebenen Geschichtsquellen 
*) Nachricht über die sammelbücher (volumina rhapsodiorum) Aventins giebt Oefele Script. 1,699. Sie waren 
aus der bibliothek des Wiguleus Hund in die bairische hofbibliothek gekommen (haec ipsa una cum reliqua Aventiniana 
suppellectile ex Wigulei Hundii bibliotheca in Bawaricam delata). Aus ihnen gab Oefele 1763 den Herm. Alt. und den 
Alb. Boh. heraus. Im iahr 1805 war nichts mehr davon in München vorhanden. Aretin Beitr. 4,527. Später iedoch 
wurden die bände 1. 5. 6-und 10 bei einem antiquar zufällig aufgefunden und für die hofbibliothek wieder angekauft. 
Ihren inhalt hat Moritz in Freybergs Neuen Beitr. (München. 1837. 8.) 1*, 77 näher aufgezählt. Andere fünf bände haben 
dem Franz Töpsl prälaten von Polling noch in der zweiten hälfte des vorigen iahrhunderts vorgelegen, laut dessen: In- 
diculus manuscriptorum in rhapsodiis Joan. Aventini, quorum quinguc tomos aliquando apud me habui, reperibilium. 
Aretin Beitr. 4, 527—536. Darunter war eine abschrift von niederaltaicher annalen 899-1038, wohl derselben die 
Giesebrecht als Annales Altahenses (Berlin. 1841. 8.) für die iahre 962—1073 aus gelegentlichen anführungen bairischer 
schriftsteller wieder herzustellen versuchte. — Auch Aventins hauskalender, seine lebensgeschichte enthaltend. wurde, 
seit er 1803 für die hofbibliothek in München erkauft worden, wieder verloren. Verhandl. des Regenkreises 3,3.
	        
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