Rudolf I’ der-Stammler. 1315. 67
4315
apr. 00
— 18
13
17
17
iun,
3
pad
iul.
—2
aug. 29
1316 _|
München
Lantshucet
München
"Kufsteyn
Wolfraths-
hausen
. . ‘ “
Wolfrathaus,
Bewillkommnung feierliche (zwischen 14 und 18 april) seines bruders, der als könig zum ersten.
mal nach München kaın, aber wenn er nicht verhindert worden wäre, mit den waffen in der
hand über den herzog hergefallen wäre, der sich nun nach Wolfratshausen zurückzicht. Igitur
rex intrans Bawariam venit Monacum, ubi fratrem ducem Rudolfum cum tota civitate extra
muros in campis obvium babuit. Qui cum fraternam dilectionem simülarct, non tamen sicerus
amor cratinter cos ab heri et nudius tercius, unde crasso causante rancore non quibant pacifice
pariter habitarc. Ex quo rcx omnia memorans novissima et antiqua sibi ab fratre suo illata,
si non interceptum fuisset ibidem a civibus, armata manu germanum proprium invasisset. Qui
declinans ab co, civitatem exiens cum uxore Machthildi et tata familia, recepit se in castro
dicto Wolfrechhausen. Monach. Fürstenf. — Es war w ohl das erste wiedersehen der brüder
nach der sie trennenden königswahl. Rudolf vergass dass er seinen bruder nicht für den ächten
könig halten durfte, und Ludwig dass er nach dem früheren streit die versöhnung selbst wie-
der gesucht hatte.
verkündet seinen amtleuten und richtern, dass bischof Chunrad von Freising ihm verheissen habe,
dass er für sich und sein- gotteshaus iedemkläger recht will thun vor dem domprobst und dechant
zu Freising, und verordnet nun, dass iener so lang er lebt vor ihm und seinen richtern, die
sich darnach achten sollen, mit gericht nicht beschwert werden soll. Meichelbeck Hist. Fris.
24,123.
bestätigt dass könig Friedrich der schöne die ihm schuldigen tausend mark silber für ihn dem
ritter Heinrich Vraz bezahlt habe. Lichnowsky Habsb. Reg: 1,357. — Also während Rudolf
den Ludwig als könig bewillkommte, empfing er geld von dessen gesner!
und Ludwig ‘(welcher als Tömischer könig nun zuerst genannt ist) beurkunden die zwischen ihnen
durch genannte neun schiedleute gemachte umfassende $ühne richtung taidung und bündniss.
Fischer Kl. Schr. 2,583— 594 sehr schlechter abdruck einer so wichtigen urk. Reg. Lud.nr. 99.
cignet dem kloster Scheftlarn zum ersatz des schadens, welchen demselben sein diener zu Charels-
perch gethan hat, eine öde bei der Pachna. Reg. Boic. 5,307. "
verordnet dass in München nur die schuhmachermeister leder verkaufen dürfen doch mit ausnahme
des Heinrich Lederschneider der dazu eine personalconcession hat. Bergmann Gesch. von
München 39. Mon. Boic. 355,43.
und Ludwig, der zuerst genannt ist, erklären dass aller vorige unwille zwischen ihnen und der
stadt Regensburg abgethan sein solle. Gemeiner Regensb. Chronik 1,493 extr:
und Ludwig, wic vorher, erklären dass wenn ie in der zukunft eine ncuc misshelligkeit zwischen
ihnen und der stadt Regensburg entstehen sollte, die strassen nichtsdestoweniger ungesperrt
bleiben sollen: Ebend. 1,493 extr. Reg. Boic. 5,307.
eignet den Augustinereremiten zu Schönthal vier güter in Alhartzreut. Mon. Boic. 26,80.
thut dem kloster Scheiern die gnad, dass eswegen ansprache um land und leut vor niemand recht
thun soll als vor ihm oder seinem obersten schreiber. Mon. Boic. 10,486.
gestattet dem Dietrich von Höhenperch wegen seiner dienste die niederlassung in Kitzbühel.
"Reg. Boic. 5,313.
ertheilt seinen willebrief zu dem von könig Ludwig dem grafen Bertold von Henneberg zu Mün-
chen am 11 iuli 1315 ertheilten privileeium de non evocando. Schöppach lHenneb. Urkb. 1,61.
verpfändet Dietrich dem schenken von Flügelsberg für 250 pfund das gericht zu Hembaur. Reg.
Boic. 5,316.
Aus diesem ganzen jahr findet sich keine urkunde Rudolfs, der durch seinen bruder seines erbes
entsetzt, wohl die meiste zeit auf der burg \Volfrathausen südlich von München sass. Anfangs
(etwa im aug. und sept. 1315) versuchte bischof Chunrad von Freisung eine versöhnung her-
beizuführen; als er aber das recht mehr auf seiten Rudolfs als Ludwigs fand, blieben seine
bemühungen erfolglos. Später (etwa im iun. 1316) rückte Ludwig selbst vor Wolfrathshausen
und eroberte diese burg nachdem Rudolf sie verlassen ‚hatte. Ein hauptgrund von Rudolfs
passivität war auch wohl die krankheit deren er in der nächstfolgenden sühne gedenkt.
Illo in tempore (sept. 1315) dominus Chunradus Frisingensis ecclesie antystes ex dissensione
principum Bawaric, videlicet regis Ludwiei et fratris sui Rudolfi, cernens terrarum diserimina
cumulari, pia consideratione, assumptis sibi quibusdam nobilibus, temptat cos ad paeis reducere
‚unitatem. Scd ut aiunt, ipsum episcopum magis duci Rudolfo et Australi favisse quam regi,
et ideo dolose in longum placita protelasse, ut ad ‚resistendum suis hostibus inveniatur immu-
nitus pariter et neglectus (letztere absicht ist doch schr unwahrscheinlich). Später: Post hec
9%