Rudolf I der Stammler. 1319. . 69
1319
1282
1294
febr. 1
1300
iun. 27
1301
mai 21 |
4298
Landshut
ap. Oefele 2,340 und 341, die nachrichten aus verlornen quellen enthält, den Rupert am 27°
sept. 1300, den Adolf am 21 iun. 1306 und den Rudolf am 9 iun. 1309 geboren werden lässt.
Wie nun deren mutter, die für sich und ihre söhne an Johann grafvon Nassau einen mumpar
und pfleger fand, in der Rheinpfalz wo auch ihr wittum lag, die rechte ihrer söhne gegen deren
oheim könig Ludwig den Baiern zu wahren und zu vertheidigen suchte, wie sie mit ihren
söhnen auf habsburgischer seite erscheint, wie pfalzgraf Adolf um 1320 mit der gräfin Irmgard
von Octtingen sich vermählte, und nach seinem angeblich am 29 ian. 1327 erfolgten tode einen
sohn Ruprecht hinterliess, bis dann endlich nach vielen mühen im vertrag d. d. Pavia 1329
aug. 4 die berühmte haupttheilung zu stande kam, und die pfalzgrafen Rudolf Ruprecht und
„Ruprecht der iüngere für ihren theil die rheinische Pfalz mit einem stück, des viztumamtes
Lengfeld (die seitdem s. g. OberPfalz) erhielten: das, nebst den urkk. dieser söhne Rudolfs,
deren einige in den Reg. Boic. vorkommen, gehörtnicht mehr hicrher, sondern in die pfälzi-
"schen regesten. — Die beste zusammenstellung der betreffenden thatsachen ist noch immer:
Crollius Beiträge zur pfalzgräflichen Geschichte von 1294 bis 1313 in den Abhandl. der chur-
'bair. Akad. 3,43—128.
Ludwig der Baier. 1282. .
. \Geburt, etwa am 1 april, als sohn Ludwig des Strengen und dessen dritter gemahlin Mechtild,
tochter Rudolfs von Habsburg. Die zeit der geburt bestimmt sich dadurch, dass er in der urk.
seines vaters d. d. Heidelberg 1282 dec. 7 zum erstenmal genannt ist, während’er zur zeit der
urk. könig Rudolfs d. d. Nürnberg 1 aug. 1281 noch nicht geboren war. Die angabe in dein
‚auch sonst unzuverlässigen Chron. Fürstenf. ap. Ocfele 2,125: Junior autem filius Ludwicus,
qui in patris obitu (1294 feb. 1) tantum septennis crat, hat ienen urkundlichen zeugnissen ge-
genüber kein gewicht.
Erbfolge durch den heutigen tod seines vaters. Bei seinem minderiährigen alter von "erst zwölf
iahren führt sein mit ihm in gemeinschaft stehender bruder Rudolf die pflegschaft. Pro
nobis, sagt dieser zu München 1300 aug. 3, ac fratre nostro Ludwico, cuius vices nomine tu-
*torio in omnibusperagendis gerimus. Abernichtin allen seinen urkk. sagtRudolfausdrücklich,
dass er sie auch zugleich fürseinen bruder ausstellte. Die erste urk., in welcher Ludwigneben
Rudolfalsmitaussteller erscheint, die daher denbeginn seiner mitregierung bezeichnen dürfte,
ist von 1302 ian. 2;
ermächtigt (im mai oder iuni) den herzog Albrecht vonSachsen namens seiner den herzog Albrecht
von Ocstreich zum könig von Deutschland zukünftigen kaiser zu erwählen. In cuius rei tes-
timonium presentes litteras nostro sigillo pendenti iussimus communiri. Archiv für Oestr.
.Geschichtsq. 1849 s. 231 nach dem aus könig Albrechts canzlei stammenden formelbuch. —
Es ist auffallend dass hier eines siegels erwähnt wird, während Ludwig doch noch später kei-
. nes hatte, und man könnte glauben hier nur ein proiect vor sich zu haben, wenn cs nicht aus
der absetzungsurk. Adolfs’ d. d. Mainz 1298 iun. 23 gewiss wäre, dass herzog Albrecht von
Sachsen im namen Ludwigs dabei mitwirkte. Auch sagt Ottocar in der Reimchronik 617 dass
‚Ludwig an der ersten wahl Albrechts durch einen bevollmächtigten antheil genommen babe:
Einen herren greisen lIohen und weisen Der grosser chrenpflag Sand er zu dem tag. — Ucbri-
gens ist hier die erste urkundliche spur des bruderzwistes. Rudolf hatte gleich nach dem tode
seines vaters die bisherige politi£ des OberBairischen hauses geändert und sich dem könig
Adolf angeschlossen, während Ludwig habsburgisoh gesinnt blieb, und somit auch seiner mut-
ter näher stand als sein älterer bruder.
Any esend wie die herzoge von NiederBaiern Otto und Stephan mit dem schw ertbekleidet werden.
Cont. IIerm. Alt.
Pfingsten. König Albrecht bekriegt den mit den rheinischen erzbischöfen verbündeten herzog Ru-
dolf und fallt i in die Rheinpfalz ein. Ludwig, damals neunzehn iahre alt, scheint nach einer
nicht ganz deutlichen und die motive aus’späteren verhältnissen entnehmenden 'stelle des
Chron. Colm. ap. Böhmer 2,93 auf seiten könig Albrechts gestanden und eine durch leute
seines bruders besetzte stadt, etwa Wiesloch, belagert zu haben, die dann auch, als der. könig
hinzukam, genommen wurde.