v14 König Friedrich August 1. 1806—1813.
Aufbruch des Heeres wurden sie in den Scheunen und Ställen
eines verbrannten Dorfes, vom 15ten an in dem Kloster
Mokrany untergebracht.
Der Rest der Brigade zog am 14. September mit der
großen Armee in Moskau ein und lagerte sich jenseits der
Stadt links von der Straße nach Kolomna; dort war sie Zeuge
des schrecklichen Brandes, der in dem Schutt der alten Czaren=
stadt Napoleons Weltbeherrschungsentwürfe begrub; doch schon
am 16ten brach sie, obgleich sie in Folge des reißenden Ab-
ganges an Pferden einschließlich der Polen nur noch 250 Be-
rittene zählte, wieder auf, um unter Murats Befehlen Kutusows
Bewegungen zu folgen.
Der seit dem 5. October in den Feindseligkeiten eingetretene
Stillstand brachte für das weit vorgeschobene und von Infanterie
entblößte 4. Reitercorps keine Erleichterung. Der anstren-
gende Vorpostendienst, die täglichen Gefechte beim Fouragieren,
die plötzlich einfallende Nachtkälte, der zunehmende Mangel an
Lebensmitteln verzehrten stetig und rasch die schwindende Lebens-
kraft. Als nach einem vollen, in verhängnißvollem Warten
verbrachten Monat Napoleon sich zum Rückzug aus Moskau
entschloß, zählten die Garde du Corps noch 79, v. Zastrow 92,
Prinz Albert, zum letzten Nachtrapp gehörig, etwa noch 70
Mann in Glied; etwa 200 unberittene Sachsen folgten im
traurigsten Zustande den Fuhrwerkscolonnen; die Schlacht bei
Tarutino 18. October kostete den Sachsen wiederum etliche
60 Leute und Pferde, die Trümmer jedes Regiments wurden
in eine Schwadron zusammengezogen; unter Anstrengung und
Mangel schrumpften sie immer weiter zusammen. Odfgleich
nur noch 74 Mann stark, mußte die Brigade Thielmann kurz
vor Wiäsma noch 22 Pferde abgeben, um wenigstens die
Batterie fortzubringen. Da jedoch Latour-Maubourg zur Er-
leichterung des Marsches, so oft es angieng, Nebenwege ein-
schlug, auf denen das Geschütz nicht folgen konnte, so kam die
Batterie von der Brigade ganz ab und ist bis auf einen
Unteroffizier spurlos verschwunden. Die Standarten waren
von den Stäcken genommen und in einem Mantelsack verborgen