106 Sachsen während des Befreiungskriegs von 1813.
ihrer Contingente; der König von Sachsen wurde angehalten,
Torgan, auf welches Napoleon großes Gewicht legte, in vollen
Vertheidigungszustand zu setzen, alle in Dresden entbehrlichen
Kriegsvorräthe dahin in Sicherheit zu bringen und Witten-
berg wenigstens gegen einen Handstreich zu sichern. Seine Briefe
athmeten wie alles, was aus Parls kam :), ungebrochene
Siegeszuversicht und waren sehr geschickt berechnet, sowohl das
Vertrauen als die Furcht des Königs zu beleben ); über alles
ihn Interessierende wünschte er von dem Künige mitgetheilt zu
erhalten, was derselbe etwa in Erfahrung bringe; er kündigte
ihm an, vaß das Observationscorps der Elbe 1. März
mm größten Theile verelnigt sein werde, und wies ihn an,
alle verfügbaren Truppen bei Glogau zu concentrieren um die
rechte Flanke des Vicekönigs von Ztalien, der jetzt den Ober-
befehl über die Reste der großen Armee führte, und zugleich
seine eigenen Staaten gegen etwaige Kosakeneinfälle zu decken.
Daß in Friedrich Augusts Seele durch die umgeheure
Wendung irgend welcher erhebende Eindruck erwacht sei, ist
nirgends zu erkennen, seine Briefe an den Kaiser athmeten
nach wie vor unbedingte Anhänglichkeit 2), er versprach, sein
1) v. Just, Vertreter des beurlaubten Gesandten Grasen G. Einsiedel,
nachher auf Napoleons Wunsch wirklicher Gesandter in Paris, schildert
den Eindruck, den er daselbst erhielt (17. Januar): „Cest un spectacle
imposant que la grande activité à tete calme et reposée que I’Empe-
reur deploye pour repousser le mal dans tout ce dul a tralt à Tarmée
et pour le prévenir dans les autres branches de Tadministration.
Les ennemis de Ia France pourraient bien #ien repentir un jour, s Us
ne cholsissent pas le moment présent pour mettre en avant des con-
ditions de paix acceptables.“ Dr. Arch.
2) „J’al en mouvement des forces telles, qu’à la bonne saison les
ennemis, quelques progres du’ils fassent, veront ramends plus vite,
du Us ne sont venus.“ Corresp. de Nap. XXIV, 409. 419. 438.
3) Friedrich August an Napoleon 16. December 1812: „V. M. me
permettra de Lui exprimer ma vive reconnaissance pour les moments
précieux, qu’Elle a daignée m 'accorder pendant Son court séjour à
Dresde. J’accompagne de mes voeux# ce voyage rapide dui, La faisant
reparaitre comme par enchantement au milien de Sa capitale, 7#