116 Sachsen während des Befreiungskriegs von 1813.
Nachricht das letzte und einzige Motiv zur Rube vernichten
würde.“
Selbst in den höchsten Kreisen war die Entrüstung nicht
geringer. „In ganz Polen und Preußen"“, schrieb Manteuffel,
sonst einer der erklärtesten Anhänger Napoleons, an Seufft,
„ist keine größere Brücke vernichtet worden, selbst die warschauer
Schiffbrücke hat man nicht weggenommen. Warum also sollen
wir allein so behandelt werden? Man treibt in der That die
Anmaßungen zu weit und hat so wenig Mittel, um sie durch-
zusetzen!“ Sofort auf die erste Nachricht von der beabsich-
tigten Zerstörung richtete Senfft an den Vicekönig von Italien
eine Gegenvorstellung 1), die Immediatcommission wurde ange-
wiesen, Einsprache zu erheben und, wenn diese ohne Erfolg
bliebe, den formellen Protest des Königs zu erklären. Alles um-
sonst. Eugen, der bereits den Befehl ertheilt hatte, bei An-
näherung des Feindes das rechte Stromufer völlig zu räumen
und die Brücken zu zerstören, gab die ausweichende Versicherung,
er habe dem nach Dresden entsendeten Marschall Davout alle
mögliche Rücksicht auf die Hauptstadt des Königs anempfohlen,
und was dieser selbst schrieb, ließ erkennen, was geschehen
würde 2).
1) „Le roi repousse Ia pensée, qu'à suite des dispositions bien-
faisantes, par lesduelles S. M. a vonlu que les manz de la gueme
füssent écartés de la Capitalo en en faisant une place ouverte, les
arinées alliées, destinées à protéger les états et commandes par un
général, sous les ordres duqucl les troupes de S. M. ont versé leur
dang avec tant de gloire pour la cause commune, eussent à porter
la désolation dans Ia principale ville du royaume en détruisant un
monument respecté pendant des siècles et dont Texplosion menacerait
do ruine les principanz bätiments du voisinage. S. M. s arreterait.
avec moins de chagrin au domage immédiat due causerait un semblable
venement du’Elle n’appréhenderait avec douleur Timpression mal-
heureuse mais certaine, qui en serait le résultat dans Tesprit du
Peuple.“
2) Davout an den König von Sachsen, Dresden, 15. März: „Pour
e qui concerne le pont de Dresde, je me ferai un devoir de faire
Timpossible pour In conservation et ce ne sera qu’à la dernière extré-
mité que je Céderai aux raisons de guerre, dul nécessiteraient la