12 Sachsen während des Befreiungskriegs von 1813.
Einwohnerschaft und in Folge davon die sächsische Armee er-
bittern 1). Gegen den Baron Just, der bei Ueberreichung
seines Creditives nachdrücklichste Beschwerde erheben sollte, be-
handelte er die Sache als Bagatelle. „Ich erfahre"“, sagte er
zu ihm, ohne dessen Beschwerde abzuwarten, „daß man die
dresdner Brücke gesprengt hat; es thut mir leid, es ist eine
Dummheit; übrigens ist's eine Sache von 4—500000 Frcs.
Bald wird sich alles ändern; im Mai werde ich den König
wieder in seine Staaten einsetzen.“
Indes so leicht war die Sache doch nicht abgemacht.
Bereits hatte den General Lecog der Befehl des Königs
erreicht, mit seinem Corps nach Torgau zu marschieren, die
Kavalerie unter General v. Liebenau, bestehend aus den
Gardekürassieren, einem neuausgehobenen Regimente und dem
Depot der leichten Kavalerie, zur Bedeckung des Königs nach
Plauen zu senden. Lecoq benutzte den Umstand, daß die
Truppen wegen der Nähe des Feindes unter den Waffen
bleiben mußten, um seine kleine Schar beisammen zu halten
und eräffnete Durutte den Willen des Königs; es erfolgte
zwischen beiden ein heftiger Wortwechsel, in welchem Lecog
so viel nachgab, daß er erst nach Abschluß der Convention wegen
Ülbergabe der Neustadt abmarschieren wolle. Obgleich aber
Durutte in ihn drang, wenigstens Meißen und Merschwitz als
die Punkte, wo der Feind übergehen zu wollen scheine, zu
besetzen, zeigte ihm Lecog am 25. März an: da ihm be-
sonders Mühlberg bedroht erscheine und er sich nicht der Gefahr.
aussctzen dürfe von Torgau algeschnitten zu werden, werde er
seine Truppen jenseits dieses Punktes bei Belgern concentrieren,
aber bei Meißen, Riesa und Strehla Karalerieposten, bei
Staritz und Plotha auch noch zwei Compagnien Grenadiere
steben lassen. Sofort wendete sich Durutte in einem sehr
hohen und heftigen Tone an den König selbst ?2) mit der
1) Corresp. de Nap. XXV. 121. 126.
2) Durutte an den König von Sachsen 25. März 1813: „Le genérl
Reynier m’'a assuré due V. M. avait ordonné au général Lecoq Teré-