Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Dritter Band: Neuere Geschichte Sachsens von 1806-1866. (3)

Gefecht bei Lüneburg. Die Verbündeten in Sachsen. 131 
die russisch-deutsche Legion, aber auch hier blieb ihr Schicksal, 
weil man sie als herren= und vaterlandslose Soldknechte an- 
sah, schlecht und sclavisch 7). 
Während so die sächsische Tapferkeit in nutzlosem und schmäh- 
licbem Kampfe gegen die Befreiung Deutschlands hingeopfert 
wurde, weil das sächsische Cabinet nicht den Muth hatte die 
beschlossene Trennung von Frankreich zur That werden zu 
lassen, war Sachsen selbst bereits zum Schauplatz kriegerischer 
Operationen geworden; Wittgenstein drang von der Mark, 
Blücher, dem das russische Hauptheer unter Kutusow folgen 
sollte, von Schlesien her vor. Am Abend des 24ften kündigte 
Oberst Prendel den mit Durutte geschlossenen Waffenstillstand, 
einzelne Kosakenabtheilungen setzten theils bei Merschwitz theils 
bei Pirna über die Elbe, worauf Durutte den schon völlig 
vorbereiteten Abzug in aller Stille bewerkstelligte. Die Baiern 
hatte er bereits nach Meißen entsendet, um diesen durch Lecoqs 
Abmarsch entblößten Punkt zu besetzen, er selbst zog über Wils- 
druff und Nossen ab; den 26slen folgte ihm auf die Vor- 
stellungen der sächsischen Behörden der noch zurückgebliebene 
General Jary. Am folgenden Morgen nahm Prendel unter 
dem Jubel der Bevölkerung Besitz von der Altstadt und ließ 
die Verbindung zwischen beiden Ufern durch eine Floßbrücke 
herstellen, auf welcher am 29s#ten Winzingerode mit seinem 
Corps übergieng. Die Schlüssel der Stadt wurden dem Ge- 
neral feierlich überreicht. Vom 30. März bis zum 4. April folgte 
das gesamte Heer Blüchers auf dieser und einer zweiten weiter 
unterhalb geschlagenen Brücke nach, während die Wiederher- 
stellung der gesprengten Brücke unverzüglich in Angriff genommen, 
jedoch erst nach zwölftägiger ununterbrochener Arbeit vollendet 
wurde. Am 31. März bekam Leipzig die ersten so sehnlich 
erwarteten Kosaken von Winzingerode's Vorhut zu sehen, nach- 
dem des Morgens die letzten Franzosen es verlassen hatten; 
General Lanskoi, der am 5. April einrückte, befahl als Re- 
1) Gretschel-Bülau III, 485. — Sachsen und seine Kricger, 
S. 119. 
9.
	        
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