v. Heister und Esterhazy in Regensburg. 151
Es gebe, setzte Senfft bloß mündlich mit Anspielung auf
Osterreich hinzu, ein Mittel sich zu nähern, welches nicht ver-
nchlässigt werden würde.
An demselben Tage traf Fürst Esterhazy in Regensburg
ein, beauftragt, dem Könige eine geheime Convention vorzu-
schlagen, durch welche sich derselbe verpflichten sollte, seine
Streitkräfte mit denen Osterreichs zu vereinigen, um dessen
Friedensvermittlung zu unterstützen, am Kriege nicht mehr
auf seiten Frankreichs Theil zu nehmen und über seine Festungen
mur im Einverständniß mit Osterreich zu verfügen; dagegen
bot Osterreich die Garantie der Integrität Sachsens und seine
Intervention für das Aufhören aller von den Alliierten in dem
Lande ausgeschriebenen Auflagen; es versprach dem Könige
ferner eine angemessene Entschädigung für das Herzogthum
Warschau, falls dessen Aufopferung nöthig werden sollte, aus-
zuwirken und insbesondere darüber zu wachen, daß über Erfurt,
die ernestinischen Herzogthümer, Reuß und Schwarzburg
keine Bestimmung anders als zu Gunsten der Krone Sachsens
getroffen werde. Im Laufe des 17ten wurde der Vertrag
redigiert und darauf der Geheime Legationsrath Breuer mit
demselben und den nöthigen Vollmachten zum definitiven Abschluß
für den Gesandten v. Watzdorf nach Wien geschickt. Da
Osterreich, um nicht vor der Zeit die Maske abwerfen zu
müssen, die Gebeimhaltung des ganzen Vertrags wünschte und
der König den Augenblick kaum erwarten konnte, wo er nach
der angstvoll durchlebten Zeit sich unter den Fittichen des
Doppeladlers geborgen fühlen würde, so ließ man sächsischer-
seits die ursprüngliche Forderung, daß Sachsens Beitritt zu der
österreichischen Mediation durch einen öffentlichen Allianztractat
erfolge und nur die übrigen Bestimmungen in geheime Artikel
verwiesen würden, fallen, und Watzdorf wurde angewiesen, wenn
nöthig, die Geheimhaltung des ganzen Vertrags zuzugestehen.
Sofort gieng die Botschaft von dem Geschehenen nach Dresden
und Torgau, um einen verfrühten Losbruch zu verhüten.
Seufft und Langenau frohlockten. War auch nicht alles nach
ihrem Wunsche gegangen, so schien doch viel erreicht; Sachsens.