172 Sachsen während des Befreiungskriegs von 1813.
Maubourg, erstere der Dirision Bordesoult, letztere der Division
La Bruyères zugetheilt. Der König von Sachsen blieb mehr
als je von der Verfügung über seine Truppen ausgeschlossen;
als Reynier sich einmal ihretwegen direct an denselben gewen-
det, wurde er bedeutet, daß er fortan alle Correspondenz mit
dem König und dessen Ministern zu unterlassen und sich nur an
Berthier oder Serra zu wenden habe 1). Schmerzlich büßten
die in russischer Gefangenschaft befindlichen Sachsen für ihres
Königs Wiederanschluß an Napoleon. Alexander hatte schon
Befehl gegeben sie in Freiheit zu setzen und sie waren bis
Luzk gekommen, als sie in Folge jener unerwarteten Wendung
die Weisung erhielten in Bialystock Halt zu machen, von wo#
sie erst gegen Ende des Jahres nach Sachsen zurückkehrten.
Die Übergabe von Torgau setzte Napoleon in Stand, den
Marschall Ney doch noch an diesem Punkte über die Elbe gehen
zu lassen, während die Brücke bei Wittenberg nur von den
beiden Corps Victor und Sebastiani benutzt wurde. Dennoch
waren die vier Tage, die Ney durch Thielmanns Weigerung
vor Torgau aufgehalten worden war, ein Verlust, der auf
den weiteren Verlauf des Feldzuges wesentlichen Einfluß übte;
sie dewirkten, daß Ney keine Zeit behielt seinen Zug gegen
Berlin auszuführen, sondern, zur Mitwirkung auf dem Haupt-
schauplatze berufen, halbwegs umkehrte, sie gaben den Preußen,
die in der ersten natürlichen Besorgniß um die Sicherheit ihrer
Hauptstadt sich von Meißen nordwärts gegen Großenhain ge-
wendet hatten und dadurch Gefahr liefen sich ganz von den
Russen zu trennen, Zeit zur Besinnung und zu dem Entschlusse,
selbst mit Preisgebung von Berlin ihren Verbündeten und
Osterreich nicht von der Seite zu weichen. In Eilmärschen
wendeten sie sich wieder links über Königsbrück nach Camenz,
die Hauptquartiere der Monarchen befanden sich wieder dicht
beisammen, das Alexanders zu Pulsnitz, das des Königs in
Lichtenberg. Am 12ten trat Wittgenstein, der anfangs der
Richtung der Preußen etwas nachgebend hinter der Nöder
1) Cowesp. de Nap. XXV, 284.
