210 Das fremde Gouvernement und der wiener Congreß.
gerung derselben verwendet wurden. Dieselben waren, nachdem auch
die nicht übergegangenen Abtheilungen während des beginnenden
Rückzugs nach und nach von den Franzosen losgekommen
waren, zunächst von Schwarzenberg beordert gewesen den
Osterreichern nach Zeiz zu folgen; hier gieng Generalmajor
v. Ryssel, der interimistisch den Befehl über sie führte, den
Kaiser von Osterreich nochmals um seine Verwendung für den
König an; so gern aber auch dieser schon jetzt die Rolle eines
Beschützers Sachsens übernommen hätte, so sehr er namentlich
wünschte, dic sächsischen Truppen zu haben, so nöthigte ihn doch
vor der Hand die Rücksicht auf seine Bundesgenossen, mit
dieser Forderung zurückzuhalten und Ryssel wurde von ihm
auf die Verhandlungen verwiesen, die eben zwischen Alexander,
Stein und Metternich zu Leipzig über Sachsen gepflogen würden 2).
Die Sachsen bezogen hierauf, um den Sitz des Generalgou-
vernements gegen etwaige Ausfälle der Besatzung von Torgau,
welches der preußische General Wobeser auf dem rechten Elb-
ufer blokierte, zu decken, auf Repnins Befehl Cantonnements
bei Eilenburg und, als Tauenzien mit weiteren Truppen her-
anzog um die Belagerung von Torgau und Wittenberg ernstlich
in Angriff zu nehmen, wurden sie bestimmt bei der Einschlie-
Kung der ersteren mitzuwirken. Sie giengen demgemäß 30. Oc-
tober über die Mulde und nahmen eine Stellung, die sich
rechts bei Kunzwerda an die Elbe, links bei Mokrehna an die
eilenburger Chaussee lehnte. Am 3. und 5. November ver-
suchten die Franzosen Ausfälle gegen sie, die aber, wenn auch
nicht ohne Verlust abgeschlagen wurden. Die wenigen noch in
der Festung befindlichen sächsischen Truppen entließ Narbonne
am 4. November. Am 14ten marschierten die Sachsen, nach-
dem sie durch die preußische Brigade Jeanneret abgelöst worden
waren, nach Merseburg, um vort für den Feldzug nach Frank-
reich neu formiert zu werden. Torgau capitulierte, nachdem
sein Commandant Narbonne gestorben war, nach mehrtägigem
Bombardement am 27/àen und wurde am 10. Januar über-
1) Aster II, 334. — v. Bernhardi, Tol III, 510.