Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Dritter Band: Neuere Geschichte Sachsens von 1806-1866. (3)

Feldzug in den Niederlanden. 251 
anhaltischen Dioision besaß dieses Corps eine Stärke von fast 
26000 Mann, augenblicklich marschbereit waren aber nur 
8620 Sachsen und das weimarische Füselierbataillon und selbst 
diese, noch mangelhaft ausgerüstet und bekleidet, konnten erst 
den 2. Januar 1814 den Marsch nach Holland antreten. Thiel- 
mann selbst rückte erst 7. Februar mit 6200 Mann Sachsen 
und 1000 Anhaltinern ins Feld; weitere Abtheilungen folgten, 
wie sie allmählich zu Stande kamen. Im Ganzen wurden 
1 Kürassier-, 1 Ulanen= und 1 Husarenregiment nebst 1 Schwadron 
Stabsdragoner, 1 Regiment Grenadiere und 3 Linienregimenter 
zu drei, zwei leichte Infanterieregimenter zu zwei Bateaillonen, 
1 Bataillon Jäger, 7 Batterien und 6 Regimenter Landwehr 
formiert. 
Die zuerst aufgebrochenen sächsischen Truppen waren über 
Göttingen, Münster, Arnheim nach Breda gerückt, wo sie, wie 
auf dem ganzen Wege, von der Bevölkerung mit Jubel em- 
pfangen, am 6. Februar anlangten. Von da brach General 
Lecoq, der durch Vermittlung des Herzogs von Weimar sehr 
wider Thielmanns Wunsch als Brigadier eingetreten war, am 
Zien mit 6000 Mann und 2 Batterien nach dem von General 
Maison geräumten Brüssel, wo er am 11ten seinen feierlichen 
Einzug hielt, v. Gablenz mit 4000 Mann und 2 Batterien 
zur Verstärkung des von Sir Thomas Graham befehligten 
Blokadecorps vor Antwerpen auf. Da Bülow mittlerweile 
nach Frankreich weiter zog, so blieb dem Herzog die Eroberung. 
Ton Belgien und die Bekämpfung des zwischen den Festungen 
Antwerpen, Lille, Valenciennes, Condé und Douai operierenden 
Maison allein überlassen. Die Wichtigkeit des Besitzes von 
Maubeuge für die Sicherung der Verbindung mit Bülow und 
Wintzingerode bestimmte ihn eine Recognoscierung dieser Festung 
vorzunehmen; Lecoq, der um die Aufmerksamkeit des Feindes 
zu theilen gleichzeitig gegen Condé vorgieng, gerieth dabei 
25. Februar mit dem zur Unterstützung der Besatzung herbei- 
kommenden Cara St. Cyr in ein heftiges Gefecht, das abends 
mit dem Rückzug der Sachsen vor der feindlichen Uebermacht 
endigte. Erst als Mitte März durch Thielmanns Eintreffen das
	        
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