Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Dritter Band: Neuere Geschichte Sachsens von 1806-1866. (3)

278 Das fremde Gouvernement und ver wiener Congreß. 
sich interessierten, an diesem Punkte. Der König selbst erließ 
zur Wahrung des Rechtsstandpunktes kurz vor dem Zusammen- 
tritt des Congresses ein gleichlautendes Schreiben an die Herrscher 
von Osterreich, Rußland, Frankreich, Preußen und England ), 
größeren Erfolg aber mochte er sich wohl von der Thätigkeit 
des Grafen Schulenburg-Closterode, eines Schwagers des 
Ministers Einsiedel (st. 1853), versprechen, der sich ohne an- 
erkannt officiellen Charakter in Wien zu dem Zwecke auhhielt, 
„die allgemein gegen die Sachsen drohende Ungerechtigkeit herr- 
schende Meinung bei denjenigen Personen zu unterhalten, welche 
auf die Entschlüsse der Mächte Einfluß haben könnten“. Vor 
allem sah er sich darauf angewiesen die Unterstützung des öster- 
reichischen Cabinets zu suchen, und nach Metternichs mündlichen 
Außerungen zu schließen sah dieses die Wiedereinsetzung des 
Königs von Sachsen als eine nicht allein durch die Gerechtigkeit 
sondern auch durch Osterreichs politische Interessen gebotene 
Maßregel an, für welche Metternich persönlich eine Wärme 
an den Tag legte wie nur ein Diener des Königs selbst. 
„Wir brauchen“, sagte er zu Schulenburg, „keine weiteren 
Argumente um uns zu überzeugen, daß unsere Convenienz er- 
fordert, daß Preußen nicht unsere Grenze von Eger bis Krakau 
1) „La proxriwité de Tonverture du congres de Vienno mengage 
de m’'adresser de nonveau à V. M. pour Lui recommander mes intéréets. 
et pour Lui demander Son appui pour ma prompte réintegration dans 
mes droits. Je ne saurais imaginer, duc je puisse avoir 5 craindre 
Ttre destituc de leur possession, ou due les puissances allices ou tel 
autre cour de IEurope puissent approuver une mesure qui ressem- 
blerait trop au système qu'’on vient d'abattre. Cependant les bruits 
aptès lesqucls jen serais menacs retentissent de tant de cotés avec 
une telle publicité, qdue je crois devoir à moi meme ct aux Puissances 
contractantes du dernier traité de paix, de declurer d’avance, due, si 
Ppareille idée pouvait exister contre tonte attente, je ne consentirai 
jamais à la cession des états qdue j si hérités de mes ancetres, ni à 
accepter une compensation quelconque, aucun Cquivalent ne pouvant 
me dédommager de leur perte et de la séparation d'aucun peuple que 
J’aime et qui m’'a donné des preuves moltiplices d’attachement et de 
fidclite.“
	        
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