Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Dritter Band: Neuere Geschichte Sachsens von 1806-1866. (3)

Krieg gegen sterreich 180. 81 
Punkten des Rheinbundes haben, um das Gebiet desselben zu 
beschützen.“1) Trotzdem nicht ohne Besorgniß wegen der seiner 
Truppen wartenden Bestimmung wendete sich der König an 
Davout und erhielt zwar auch von diesem die Versicherung, 
„daß im Fall eines Kriegs die Sicherung Sachsens einen Theil 
der Tombinationen des Kaisers ausmachen werde“; wieviel 
jedoch dieser Trost werth sei, lehrte der Zusatz, „was die 
Sicherheit der königlichen Familie betreffe, so würde das Ein- 
fachste sein, wenn diese sich aus der Nachbarschaft des Kriegs 
entferne, nur müsse diese Maßregel einmüthig ergriffen werden, 
und es würde unpassend sein, wenn etwa einige Glieder der- 
selben zurückbleiben wollten“; letzteres ein nicht mißzuverstehender 
Fingerzeig, daß man französischerseits auf die verwandtschaftlichen 
Beziehungen des Alliierten zu dem ssterreichischen Kaiserhofe ein 
wachsames Auge habe. Zugleich schickte Davout den General 
Morand, um Dresden durch Anlegung von Außenwerken in 
besseren Vertheidigungsstand zu setzen. 
Daß das sächsische Heer zur Behauptung dieser ausgedehnten 
Befestigungen viel zu schwach sei, daß diese ganzen kriegerischen 
Anstalten im wesentlichen nur den Zweck haben könnten, die 
Osterreicher zu täuschen und einen Theil ihrer Streitmacht an 
der sächsischen Grenze festzuhalten, war nicht schwer zu durch- 
schauen. Dennoch fristete man sich eine Zeit lang in Dresden 
mit der Hoffnung auf die vom Gerücht verheißene Verstärkung 
durch fünf polnische Divisionen und die französischen Garnisonen 
aus dem närdlichen Deutschland, so daß selbst die Anstalten 
zur Abreise der königlichen Familie wieder abbestellt wurden; 
aber die Polen kamen nicht und die französischen Regimenter 
jogen weiter nach Südwesten, sogar die Befestigungsarbeiten 
um Dresden wurden wieder eingestellt. Was die Osterreicher 
etwa gegen Sachsen unternehmen würden, kümmerte Napoleon 
für den Augenblick sehr wenig, die Entscheidung lag für ihn 
an der Donau. Dorthin berief er daher auch das sächsische 
Contingent, ohne die mindeste Rücksicht darauf, daß dadurch 
1) Corresp. de Nap. XVIII, 280. 318.
	        
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