Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Dritter Band: Neuere Geschichte Sachsens von 1806-1866. (3)

516 Sachsen von 1838—1848. 
Gemeinde beauftragte den Meister mit Erbauung ihrer Syna- 
goge, und um die kostbaren Schätze der Gemäldegalerie ihrer 
fast hundertjährigen Verwahrlosung zu entreißen, bewilligten 
nicht nur die Stände 1837 5000 Thlr. zu den nöthigsten 
Restaurationen sondern 1847 begann, ebenfalls unter Sempers 
Leitung, der Bau des neuen Museums, der, schon 1843 pro- 
jectiert, damals aus Rücksicht auf die Unglücksfälle und den 
Nothstand des Jahres 1842 verschoben worden war. Der 
dresdner Künstlerkreis, früher auf wenige im Stillen schaffende 
Meister beschränkt, erweiterte sich, zu der Architectur gesellten 
sich die anderen bildenden Künste. Im Jahre 1842 nahm 
E. Rietschel, der 1827 durch Graf Einsiedels Vermittelung 
Aufnahme in Rauchs Werkstatt gefunden hatte und bald dessen 
Lieblingsschüler geworden war, seinen bleibenden Wohrsitz in 
Dresden; hier schuf er nächst der Statue Friedrich Augusts I. 
im Zwinger das Giebelfeld sowie den Fries für die Aula des 
1836 vollendeten und feierlich durch den Prinzen Johann 
(3. August) der Universität übergebenen Augusteums zu Leipzig, 
die Tumba Markgraf Diezmanns in der Universitätskirche und im 
Verein mit E. Hähnel die Giebelfelder des Hoftheaters und 
die Reliefs am neuen Museum. Mehrere namhafte Künstler 
wurden von dem selbst kunsisinnigen Könige Friedrich August 
nach Dresden berufen. J. Hübner und Ed. Bendemann aus 
Düsseldorf, ersterer als Lehrer an der Akademie, letzterer zur 
Ausführung der Fresken in den Paradesälen des königlichen 
Schlosses (1845), aus München 1846 J. Schnorr v. Carols- 
feld als Galeriedirector (st. 1872); der unvergleichliche Zeichner 
L. Richter brachte den volksthümlichen Holzschnitt wieder zu 
Ehren. 
Mit dem Wachsthum des Wohlstandes begann auch in den 
bürgerlichen Kreisen die Kunst Pflege und Förderung zu finden. 
Nachdem schon 1828 in Leipzig das Interesse an regelmäßiger 
gemeinsamer Betrachtung von Kunstblättern die Gründung eines 
Vereins von Kunstfreunden veranlaßt hatte, gieng aus diesem 
1836 auf Veranlassung K. Lampe's ein Kunstverein hervor, 
der großen Anklang fand; er veranstaltete Kunstausstellungen
	        
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