Friede zu Berlin. Rückkehr des Königs. 811
in die norddeutsche Bundesarmee die für die Besetzung Sach-
sens nöthigen Truppen seinerseits zu stellen½).
Am Tage der Ratification brach das sächsische Heer, dessen
Ergänzung und Ausbildung auch nach dem prager Frieden
fleißig fortgesetzt worden war, ron Wien auf um durch Baiern
in die Heimat zurückzukehren. Am 26sten traf der König nebst
Gemahlin wieder in Pillnitz ein 2); am 3. November hielt er
seinen feierlichen Einzug in Dresden. Bereits vorher waren
die unerläßlichen Veränderungen im Ministerium erfolgt, statt
v. Rabenhorsts General v. Fabrice an die Spitze des Kriegs-
ministeriums getreten, v. Falkenstein zum Vorsitzenden des
Gesamtministeriums, H. v. Nostitz-Wallwitz, bisher Kreis-
director in Bautzen, zum Minister des Innern ernannt worden.
Der am 15. November eröffnete Landtag gab der neuen staat-
lichen Ordnung, in welche Sachsen eingetreten war, seine
Sarnction und die Reise des Königs und des Kronprinzen nach
Berlin am 17. December befestigte die Hoffnung auf ein auf-
richtiges und wahrhaft bundesfreurdliches Verhaltniß zwischen
Preußen und Sachsen.
1) Staatsarchivr XI, Nr. 2434. — Abgesehen von 27 Mill. Thlrn.,
mit welchen das Land sich selbst die Kriegsentschädigung zahlte, und von
3# Mill. Thlru. Reorganisationskosten beliefen sich die Kosten des Kriegs
für Sachsen auf 17,069300 Thlr. 7 Gr. 1 Pf., nämlich:
9,000000 Thlr. Kriegsentschädigung an Preußen,
5,335257 „ 7 Gr. 1 Pf. Kosten für die Armee,
1,290000 „ (täglich 10000 Thlr.) an den preußischen Tivilcommissar,
214845 „ für die preußischen Magazine,
66854 „ für Ausrüstungs= und Bekleldungögegenstände für die
preußischen Truppen,
60368 „ ffür Pferde,
36485 „ Erntschädigung für von den Preußen zwangsweise an-
geeignete Pferde,
111236 „ für Militkrlazarethe,
852385 „ für Befestigungen in und bei Dresden,
150948 „ Werth der von den Preußen aus den freiberger Hütten-
werken weggeführten Bleiproducte,
6536 für aus der Domanialkellerei requierierten Wein.
2) — iProclamation: Staatsarchiv XI, Nr. 2435.