Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Dritter Band: Neuere Geschichte Sachsens von 1806-1866. (3)

80 König Friedrich Angust 1. 1806—1813. 
7173 Pferden und 68 Geschützen 1) unter dem Generalleutnant 
v. Lecoq, einem Anführer, der die allgemeine Liebe und Achtung 
seiner Untergebenen genoß. Chef des Generalstabs war Oberst 
v. Langenau, Souschef Major Aster. Es hätte bei Sachsen 
gestanden, die zur Garnison von Danzig gehörigen 3000 Mam 
von dem vertragsmäßig zu stellenden Contingent von 20000 
Mann in Abzug zu bringen, und wie sich ergab, hatte der 
Kaiser selbst ursprünglich auf nicht mehr als 17000 Sachsen 
gerechnet; um aber den möglichst großen Theil an dem gehofften 
Ruhme und Erfolge zu haben, widersetzte sich der Generalstab 
jeder Reduction. Allein auch damit war schließlich dem Kaiser 
nicht genug geschehen und Sachsen mußte ihm außer dem Con- 
tingent auch noch das leichte Reiterregiment Prinz Johann, 
das bei Napoleons Durchreise durch Sachsen seine Ehrenwache 
gebildet und dabei sein besonderes Wohlgefallen erregt hatte, 
desgleichen die bis dahin als Besatzung in Danzig und Glogan 
stehenden Infanterieregimenter v. Rechten und v. Low über- 
lassen, die dem 9. Armeecorps unter Marschall Victor zuge- 
theilt wurden. 
Abweichend von seinem gewöhnlichen Verfahren bestimmte 
diesmal Napoleon die Sachsen, die 21. und 22. Division der 
großen Armee, nicht zur Kinverleibung in eine andere Abtheilung, 
sondern bildete aus ihnen ein abgesondertes Corps, das siebente, 
welches auf dem äußersten rechten Flügel der ungeheueren von 
1) Von den beiden Infanteriedivisionen bestand die erste unter dem 
besonderen Besehle des Generalleutnants v. Lecoq aus den Brigaden 
v. Steindel (1. Grenadierbataillon v. Liebenau und den Regimentern 
Prinz Friedrich August und Prinz Clemens) und v. Noslitz (Prinz Anton 
und leichtes Infanterieregiment); die zweite unter Generalleutnant v. Gut- 
schmid aus den Brigaden v. Klengel (Regiment König und v. Nlesemeu- 
schel) und v. Sahr (die Grenadierbataillone v. Spiegel, v. Brause und 
Anger und leichtes Infanterieregiment); die Kavalerie aus den Divisionen 
Thielmann (Garde du Corps, v. Zastrow und Prinz Albert) und v. Funck 
(Prinz Clemens Ulanen, v. Polenz und Husaren); die Artillerie aus 
zwei reitenden und vier Fußbatterien unter Oberst v. Hoyer, nebst 20 
vierpfündigen Regimentskanonen; eine Abtheilung Sapeurs. Sperieller 
in: Sachsen und seine Krieger, S. 4
	        
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