Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

1136 
1138 
1145 
1147 
1146 
132 Markgraf Konrad von Meißen. 
Königs und es liegt die Vermuthung nahe, daß dieser bemüht 
war, ihn dadurch von der sächsisch--welfischen Partei, der er 
durch seine Beziehungen zu Lothar so nahe stand, himveg= und 
zu sich herüberzuziehen. 
Konrads Unternehmungen nach außen hin bezeichnen den 
ritterlich-frommen Fürsten des 12. Jahrhunderts. In Italien 
(1136) zeichnete er sich bei Ancona und bei einem Streite 
zwischen den Baiern und den Leuten des magdeburger Erzbischofs 
aus; kimpfte 1138 auf Antrieb der Kaiserin Nichenza, jedoch 
ohne Erfolg, gegen Albrecht den Bären, als diesem das Heinrich 
dem Stolzen entrissene Herzogthum Sachsen zugesprochen wor- 
den; machte eine oder zwei Pilgerfahrten in's gelobte Land 
und eine reiche Stiftung für das heilige Grab (1145); trat 
nach dem frankfurter Reichstage 1147, wo auch der große Abt 
Bernhard von Clairvanx zugegen war, mit Heinrich dem 
Löwen und anderen Fürsten einen Kreuzzug gegen die Obeo- 
triten anu, und seine Schuld war es nicht, wenn wenlg 
ausgerichtet wurde; nahm schon im Jahr vorher 1146 an 
einem Zuge gegen Polen Antheil, der wenigstens seinem 
Sohne Dictrich die Fürstentochter Dobergana zur Gemahlin 
verschaffte. 
Auf der Rückkehr von Palästina erfuhr er in Baiern, viel- 
leicht bei seiner Schwester Mechtild, daß seine. Luitgard gestorben 
und in Gerbstädt begraben worden sei. Herr Hoier von 
Mansfeld, der dies angeordnet, mußte fast die Leiche stehlen, 
um sie nach Wettin und auf den Petersberg zu liefern. Eine 
Tochter Konrads, Adele, war an König Suen von Dänemark 
vermählt, der seinem Schwiegervater bei einem Besuche zu- 
muthete ihn von dem mitgebrachten Prinzen Waldemar von 
Schleswig auf schlechte Weise zu befreien. „Er wolle lieber 
sehen“, entgegnete Konrad, „daß Schwiegersohn und Tochter 
und Enkel am lichten Galgen hingen, als seinen Namen noch 
in alten Tagen so brandmarken. Ritterlich möge er es aus- 
fechten, dann solle ihm Hilfe werden.“ Später fand Suen 
an seinem Hofe drei Jahre lang Zuflucht. 
Es entspricht ganz der Auffassung jener Zeit und bedarf 
daher keines besonderen Erklärungsgrundes, daß Kourad durch
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.