Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

1207 
1203 
1217 
1156 
1181 
142 Nebenlinten des Hauses Wettin. 
Denn Konrads Bruder, Dietrich von Sommerschenburg bei- 
genannt, war schon 1207 gestorben #). 
Als Herr von Groitzsch (früher Propst von Magdeburg) 
hatte dieser die Advocatic von Pegau, dessen Abt er hart be- 
haudelte (das haben die geistlichen Historiker zu bemerken nie ver- 
gessen!), war ein Anhänger König Philipps und Vormund des 
jungen Grafen Heinrich von Wettin; gewaltsam entriß er auch 
dem Petersberge eine Geldsumme, die Ulrich von Wettin, der 
Vater seines Mündels, dort niedergelegt, und brauchte sie als 
Reisegeld zum König Philipp nach Würzburg, wo er kinderlos 
starb (Juni 1207). 
Etwas länger dauerte die Linie Wettin, an deren Spitze 
Konrad des Großen fünfter Sohn Heinrich gestanden, den 
1181) nur zwei Söhne von seiner österreichischen Sophia 
überlebten, Heinrich (# 1187) und Ulrich, der die Grafschaft 
bis 1206 besaß. Der Letzte zeichnete sich 1203 mit seinem 
Vetter Otto von Brene durch einen Sieg aus, den er bei Lands- 
berg und Zörbig über König Ottos Verbündeten, den wilden 
Böhmen, davontrug. Von seiner Gemahlin Hedwig, Bernhards 
von Sachsen Tochter, hinterließ er den Kuaben Heinrich, für 
welchen Dietrich von Sommerschenburg vormundschaftete, der 
aber schon im 12. Lebensjahre (25. März 1217) am Steine 
starb. So fiel die Grafschaft Wettin und was etwa soust 
noch vielleicht gewaltsam erworben worden?), nach einem Ver- 
trag mit Dietrich von Meißen, an die Linie Brene. 
Die Grasschaft Brene, zwei Meilen von Halle, mit 
Kamburg und anderem Zubehör, war 1156 Konrads jüngstem 
Sohne Friedrich zugetheilt worden. Friedrich (f 1181) stif- 
tete das Kloster Buch an der Mulde, und die ihn überlebende 
1) Seiner Mutter Mechtild Vater, Goswin von Heinsberg, hatte 
Friedrichs II. von Sommerschenburg, des sächsischen Pfalzgrafen, Schwester 
Mechtild zur Gemahlin und damit Ausprüche auf jene Grafschaft auf 
Tochter und Enkel vererbt. Weisse, Neues Museum der sächs. Gesch. 
III. 2. Heft, S. 125. Noch auders A. v. Wersebe, Niederl. Colonien 
in Deutschland II, 653. 
2) Chron. Mont. Ser. ad a. 1217: „priusquam haecreditatis pa. 
ternac, qunc non usqucquaquc justa crat, dominutum accepcrit“.
	        
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