Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

216 Thüringen 1216 —1247. 
schaft war stärker als die Sicherheit eines Diploms, und es 
erwies sich abermals, daß mit den Leidenschaften der Menschen 
kein dauernder Kontrakt zu schließen sei. 
Drei Jahre nach ihm starb der Hohenstaufe Friedrich. Wie 
darauf für das deutsche Reich, so kam jetzt für Thüringen die 
trostlose Zeit eines Interregnums, ein großer, mit Feder und 
Schwert geführter Erbhandel, der endlich Hessen von Thüringen 
auf immer löste, Thüringen mit Meißen vereinigte, und so die 
thüringische Selbstäudigkeit beendete, wenn es auch hin und 
wieder seine eigenen abgetheilten Fürsten, doch aus wettinischem 
Stamme, hatte. Gewann es auch im mächtigen Verein mit 
Meißen größere politische Festigkeit und manche tüchtige Insti- 
tutionen, so wurde doch die lebendige und fröhliche Entwickelung, 
deren Thüringen unter seinen eigenen Landgrafen genossen hatte, 
erst durch das Interregnum und das dadurch begünstigte Empor- 
wuchern des Raubritterthums, dann durch den 9jährigen Krieg, 
endlich durch die darauffolgenden Kriege zwischen den Gliedern 
des wettinischen Hauses auf lange unterbrochen. 
 
	        
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