Bruderkrieg. 887
mittelte (2. Juni) der Erzbischof von Magdeburg, einen Ver-
trag, nach welchem Friedrich der Sauftmüthige die Lausitz auf-
gab, aber Senftenberg und Hoyerswerda errhielt ## der Streit
mit seinem Bruder auf einem Tage zu Naumburg geschlichtet
werden sollte. Allein ohne diesen Tag abzuwarten, brach Frie-
drich durch die Saalpässe von neuem ein, Thüringen eingeso“
daß der Kurfürst von Brandenburg voll. Unwillen. über diesen
Bruch des, zerbster Vertrags gleich, seinem Bruder Albrecht für
Herzog Wilhelm zu den: Waffen griff;, dasselbe that, Georg
Podiebrad, der jetzt, die Umstände, Uug ebenutzend, um alle
Parteien in nationaler Eintracht unter seiner Führung zu ver-
einigen.,r alte Ansprüche der böhmischen Krone, auf, verschiedene
Besitzungen des Kurfürsten-es handelte sich um 63 Städte
und Schlösser — geltend machte. Mit äußerster Erbitterung
und. schonungsloser Grausamkeit, wüthete der Kampf. 20000
Böhmen fielen, nachdem sie Dux und Osseg- genommen, in
Meißen ein, nahmen Döbeln, Mitweida, Altenburg, Borna,
vereinigten sich bei Pegau mit Wilhelm und erstürmten
15. October 1450 Gera. 5000 Einwohner wurden von den
Unmnschlichen hingeschlachtet, viele gefangen nach Böhmen ab-
geführt, unter diesen auch Heinrich, von Gera, Günthers von
Schwarzburg Eidam,, Anider- Elster standen, die beiden Brüder
einander gegenüber. Da erbot sich, wie wenigstens Spalatin
erzählt, dem Kurfürsten ein Schütze, ihn mit. seiner) Büchse
seines Bruders zu entledigen. „Schieß, wohin du willst, nur
meinen Bruder nicht“, sprach Friedrich. Dies soll Wilhelm
erfahren, und seines Bi## milder Siun ihn. gerührt haben.
Die Brüder traten zusammen und dachten an Aussöhnung, um
welche auch die Kurfürstin uud uhr Bruder, der Kaiser sich
Mühe gaben.
Nach mehren Versuchen kam am 27. Januat 1451 zu
Pforta bei Naumburg eine volle Aussöhnung, mit den, Bran-
denburgern eine erneuerte ewige Erbeinigung zu. Stande. Mit-
Böhmen aber dauerten die Kämpfe trotz wiederholter Aus-
gleichungsversuche noch volle acht Jahre fort. Apel war bei
dem Friedensschluß nicht mehr zugegen. Schon im Lager vor
Gera war er. mit seinem Herrn zerfallen und hatte sich unter
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