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873
28 Markgraf Thaculf.
Namenz) und von ihm an kennen wir dann dessen Nachfolger
in. ununterhrochener Reihe.
Thaculf, ein Ostfranke, erscheint um 849 als, dux und
comes limitis sorgbici.,, also längs der ganzen Sorbengrenze
bis. nach Ostfrauken. und der böhmischen Mark. welche damals
Ernst verwaltete, „reich begütert an der böhmischen. Grenze ½),
wo ex, den Distrikt Sarowe dem Kloster Fulda schenkte, und
wahrscheinlich doch auch nicht., hloß in, der Grenzmark, sondern
auch. in Thürungen selbst mit, amtlichen, Befugnissen.ausgestattet.
El# stattliches Heer „unter Führung, des Grafen, Erust##war
gufgebrochen, um die. aufständischen. Böhmen zu zlüchtigen; ex-
schreckt wandtem sich, diese an- Thaculf, der, weil der Gesetze
und Bräuche des Slavenvolkes kundig, vor allen ihr Vertrauen
besaß., Obgleich Tags zuvor schwer, verwundet; hört, er#zu
Pferde sitzend;, ihre Abgesandten an; aber voll Eifersucht weisen
die übrigen Herren seine Vermittelung als eine Anmaßung zurick
und Püßen dafür mit einer schimpflichen Niederlage. Noch also
fehlt es an einer strengen Unterordnung, an scharfer gegenseitiger
Abgrenzung der Gewalten Zu Zeiten führte der König in
Person die. Thüringer gegen, die Sorben, wie 852 und 856,
wo Ludwig der Deutsche siegreich gegen die Dalemincier zwischen
der Elbe und Chemnitz focht; sogar gegen die Mähren mußten
872 die Thüringer ziehen. Selbst.,, bei der großen Dürftigkeit
unserer Quellen über diese Kämpfe läßt sich aus ihnen ein all-
Mähliches Fortschreiten der, deutschen Herrschaft ins Slavenland
hinein erkennen: einzelne Sorbenhäuptlinge hatten sich derselben
schon untergeordnet. und einer von ihnen, Zistibor, wurde für
seine Ergebenheit gegen König Ludwig von seinen.eigenen Leuten
erschlagen; nicht minder setzt der wiederholt exwähnte Abfall des
Volkes dessen, vorhergegangene Unterwerfung voraus, und die
Plünderungszüge der noch freien Slaven trafen zunächst ihre
eigenen Landsleute, an der Saale, die den. Deutschen Tribut
zahlen und durch. Geiseln und Geschenke sie ihrer Treue ver-
sichern mußten., Auch nach Thacfss Tode (1. September 873)
1) Daher wohl nur durch Ungenanigkeit des Verfassers der — schwer-
lich echten —, Urkunde (Dronke, Cod. dipl. Fuld., p. 260) „comos do
Bobmia“ genannt.