Markgraf Wilhelm. 79.
chem. Meißen, mit. in die deutschen Kämpfe gegen den Böhmen-
herzog Bretislav, Ulrichs Sohn, verwickelt wird, der sich der.
deutschen Hoheit entziehen wollte, und endlich vorzüglich, durch
des. Markgrafen. Hilfe, den der König, Heinrich III., vielleicht
mit Anspielung auf die schöne Volkssage vom getreuen Ekkard,
urkundlich, fdelissimus fidelis noster nennt,, wieder fügen muß.
Bei dem. Mangel männlicher Nachkommen, der. alle weiteren,
Pläue, für, die Größe seines Hauses vereitelte, förderte er.
nebst seinem, Bruder Hermann bereitwillig den Wunsch Kaiser.
Konrads II., den Sitz des zeizer Bisthums nach Naumburg zu
verlegen, indem sie die daselbst von ihrem Vater gegründete
Hofstatt, die dem Orte den Namen gegeben, und den ganzen.
Ort selbst der Stiftskirche zueigneten. Die Übersiedelung er-
folgte 1029 unter Bischof Hildeward (von Gleisberg), doch
verlegten die Bischöfe ihre persönliche Residenz bald wieder nach.
Zeiz zurück. Im Georgenkloster zu Naumburg liegt er zwar,
nach der Ueberlieferung begraben, doch enthält der Dom sein
und seines Vaters Standbilder, und Ekkardsberge Beider Namen.
Er. war, der Letzte seines Stammes. Seine Güter fielen an
den Kaiser, der sie, wie auch die Mark Meißen, an Wil-
helm, einen Sohn des Grafen Wilhelm von. Weimar, ver-
lieh 1) (1046— 1062).
Stürmische Tage kamen wie für ganz Deutschland,so aucht
für. Sachsen, Meißen und. Thüringen, als nach des. strengem'
Heinrich III. Tode die Fürsten den. Zwang) den sie unwillig:
getragen, abzuschütteln eilten und dabei ebenso schnell im. Haßi
und. Eifersucht gegen einander geriethen, während gleichzeitlg der.
alte. Nationalhaß, zwischen Sachsen und. Franken aufs Neue-
entbraunte.. Zu denen, die der: verwittweten Kaiserin Agnes.
die Treue bewahrten, gehörte. Markgraf Wilhelm, der deshalbe
bei ihr, in hohem Ansehen stand. Nebst dem Bischof Eppo-
von Zeiz, und dem Markgrafen Ernst von Osterreich entsendete
sie ihn an. der Spitze eines Heeres. nach Ungarn, um den von.
seinem Bruder Bela verdrängten Andreas wieder einzusetzen,
doch wurde er dabei sammt dem Bischof gefangen. Seine Tapfer-
1) Am 12. Juli. 1046 war der Kaiser in Person in Meißen. Cod.
dipl. Sax. II, 1. No. 23—f26.