Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Zweiter Band: Von der Mitte des sechzehnten bis zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. (2)

Schlacht bei Jena. 649 
längs des Mühlthals bis Isserstädt und Schwabhausen besetzt; 
die durch den Kampf am Morgen gegen Lannes stark mitge- 
nommenen Grenadiere nebst den zwei Bataillons Friedrich August 
und Rechten unter Generalmajor Cerrini standen bei Closwitz, 
die Brigade v. Schönberg nebst dem Grenadierbataillon Winkel 
links von Vierzehnheiligen zu Tauenziens Unterstützung, zu 
welchem Zwecke nachher auch die Brigade Dyherrn gegen 
Isserstädt vorging. Ebendaselbst stellte sich, als Tauenzien 
zurückwich, Generalleutuant v. Zezschwitz d. j. mit dem größeren 
Theil der Kavalerie auf, während ein anderer Theil derselben 
unter Generalmajor Senfft v. Pilsach an dem unglücklichen 
Gefecht des Generals v. Holtzendorf bei Rödchen Theil nahm 
und dabei vollständig geworfen wurde. Günstiger schien sich 
dem Fürsten der Kampf bei Vierzehnheiligen zu gestalten. 
Obgleich es ihm nicht gelang, die Franzosen aus dem Dorfe 
zu delogiren, hielt er doch schon die Schlacht hier für gewon- 
nen, versäumte aber darüber nur den Zeitpunkt, wo er noch 
ungefährdet den Rückzug auf das rüchelsche Corps bewerkstelligen 
kommte. Sobald der Feind seine Verstärkungen herangezogen 
hatte, bemächtigte er sich des Dorfes Isserstädt und zerriß damit 
die Verbindung zwischen Hohenlohe und den auf der Schnecke 
stehenden Sachsen; sein Andrang ward unwiderstehlich; die 
Brigade Dyherrn, von allen Seiten augefallen, löste sich zum 
Theil auf; umsonst, weil nur durch vereinzelte Chocs und ohne 
einheitliche Führung, suchte die preußische Kavalerie und die sächsische 
des Generalleut nants v. Polenz die nachstürmenden Massen des 
Feindes aufzuhallen, umsonst wehrte sich Cerrini gegen Auge- 
reau: in unaufhaltsamer Flucht ergoß sich der ganze rechte Flügel 
Hohenlohe's nach Weimar. Nur das sächsische Grenadierbataillon 
Winkel, bei welchem sich der Fürst befand, ging inmitten der 
allgemeinen Verwirrung, vom Feinde unablässig augegriffen, 
in voller Ordnung und mit klingendem Spiele zurück, für 
Freund und Feind ein Gegenstand der Bewunderung 19. 
1) v. Höpfner I, 405. Als auf dem Heimmarsche von VBarby 
das Bataillon zufällig auf das Chasseurregiment vom Ney'schen Corps
	        
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