Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Zweiter Band: Von der Mitte des sechzehnten bis zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. (2)

Folgen der Schlacht bei Jena. 651 
von Napp und Dumonstier schlecht genug übersetzten Aurede 
unter Bezugnahme auf seinen am 10. October von Ebersdorf 
an die Sachsen erlassenen Aufruf 1), der auch auf dem Schlacht- 
felde von den Franzosen ausgestreut worden war, daß er nicht 
gekommen sei, um Sachsen zu erobern, sondern um es von 
dem Joche Preußens zu befreien, er wolle es nicht feindlich 
behandeln, sobald er überzeugt sei, daß der Kurfürst nur durch 
die Umstände geusthigt sein Gegner geworden; dies werde er 
daraus erkennen, wenn derselbe seine Truppen von der preu- 
bischen Armee abrufe und sein Land nicht verlasse. „Sagen 
Sie ihm, daß ich ihm nicht übel will, daß ich ihn beschützen, 
daß ich sein Freund sein werde, wenn er mir durch das Ver- 
trauen, das er in mich setzt, beweist, daß er nicht mein per- 
sönlicher Feind ist. In drei oder vier Tagen kann ich in 
Dresden sein; wenn er seine Residenz nicht verläßt, wenn er 
mich erwartet, werde ich als Freund dahin kommen; weicht er 
mir aber aus, entflieht er, so sehe ich daraus, daß er mein 
specieller Feind ist, und ich werde die Dynastie Sachsen bis 
auf den Namen zerstören.“?) Darauf wurden sämtliche Of- 
siziere gegen das Versprechen im gegenwärtigen Kriege nicht 
gegen Frankreich zu dienen, die Gemeinen ohne weitere Be- 
dingungen in Freiheit gesetzt. Der Moajor v. Funck übernahm 
es, obgleich verwundet, als Courier nach Dresden zu gehen, 
um dem Kurfürsten über die kaiserliche Willensmeinung münd- 
lich Bericht zu erstatten. 
Wie der Kaiser selbst, so trugen auch seine Generale gegen 
die noch auf dem Rückzug befindlichen sächsischen Abtheilungen 
recht geflissentlich eine ausgesuchte Courtoisie zur Schau, ver- 
breiteten die huldreiche Art, wie der Kaiser die gefangenen 
Offiziere behandelt hatte, und den Hauptinhalt der an sie ge- 
richteten Ansprache. Schon am löten waren in der Umgebung 
von Jena und Weimar Grenzpfähle mit der Aufschrift „Torri— 
toire de la Saxe Electorale. Pays neutre“ ausgerichtet und 
1) Correapondancc de Nap. XIII, 334. v. Montbe, Beil. B. 
2) Etwas abweichend das Bulletin vom 15. October, Corresp. de 
Nap. XIII, 360.
	        
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