Full text: Das öffentliche Recht der Gegenwart. Band XXVII. Das Staatsrecht der Freien Hansestädte Bremen und Lübeck. (27)

g 63 Die Einnahmen des Staates, insbesondere die Steuern. 167 
  
B. In Lübeck:): l. die Einkommensteuer nach dem G. v. 1. Nov. 1913 (S. 175), 
ebenfalls nach jährlich durch Rat= und Bürgerschluß festgesetztem Einheitssatz er- 
hoben; über die Veranlagung: G. v. 27. Mai 1889 (II, S. 111) mit Nachträgen; 
Ertrag nach dem Anschlag für 1914 = 4,3 Mill. Mk.; 2. die Gewerbesteuer: G. v. 
14. Jan. 1911 (S. 9)2); Anschlag 1914 = 350 000 Mk.; 3. die Wertzuwachssteuer nach 
dem Lüb. G. v. 24. Febr. 1909 (S. 52), das auf Grund § 60 Abs. 2 des Reichszuwachs- 
steuer-G. v. 1911 in Kraft geblieben war; wegen der Weitergeltung jetzt Bek. 
v. 5. Nov. 1913 (S. 174); Anschlag 1914 = 100 000 Mk.; 4. die Steuer vom Wirt- 
schaftsbetrieb und Kleinhandel mit Spirituosen: G. v. 3. Okt. 1906 (S. 223); 5. die 
lübeckische Erbschaftsabgabe und Zuschläge zur Reichserbschaftssteuer: G. v. 14. Nov. 
1906 (S. 239) mit Nachtr.; Anschlag 1914 = 250 000 Mk.; 6. die Veräußerungs- 
abgabe: G. v. 5. Juni 1901 (S. 59); Anschlag 1914 = 250 000 Mk.; 7. Stempelab- 
gaben nach der Stempel-O. v. 22. Dez. 1900 (S. 414); Anschlag 1914 = 187 000 
Mk; 8. eine Eisenbahnsteuer nach dem G. v. 2. Nov. 1885 (I, S. 508); Anschlag 
1914 = 60 000 Mk.; 9. Schiffahrtsabgaben und Gebühren: G. v. 21. Juli 1906 
(S. 100); Anschlag 1914 = 610 000 Mk. 
Den Charakter stadtlübeckischer Steuern haben: 1. die Grundsteuer 
nach dem gemeinen Wert: G. v. 11. Mai 1910 (S. 78) ); über die Geltung im Ein- 
gemeindungsgebiet: G. v. 13. Nov. 1912 &5 5; Anschlag 1914 = 995 000 Mk.; 2. die 
Hundesteuer: G. v. 17. Dez. 1883 (I, S. 440) #) mit besonderen Steuersätzen für die 
Stadt; 3. die Abgabe von Lustbarkeiten: G. v. 19. Febr. 1896 (III, S. 387) ), deren 
Ertrag der Gemeinde zufließt, aus deren Bezirk sie eingeht; Anschlag 1914 = 92 000 Mk. 
Ueber sonstige Gemeindesteuern im Landgebiet oben S. 117. 
III. Zölle und Reichssteuern. Die Verwaltung der Zölle und 
Reichssteuern geschieht durch die Bundesstaaten unter Aufsicht des Reiches (R. Verf. 
Art. 36). Die Verf. des Nordd. Bundes (Art. 34) erwähnte alle 3 Hanzestädte als 
außerhalb der Zollgrenze stehend; der Zollanschluß Lübecks erfolgte bereits 1868“); 
Bremen wurde zugleich mit Hamburg am 15. Oktober 1888 dem Zollgebiet ange- 
schlossen; die Hafenanlagen in Bremerhaven blieben Zollausschlußgebiet; ein Teil 
der stadtbremischen Häfen wurde zum Freibezirk erklärt; er hat 1902 mit bestimmten 
Beschränkungen ebenfalls die Eigenschaft eines Zollausschlußgebietes erhalten 5). 
In Bremen — G. betr. die Organisation der Zollverwaltung v. 3. Juli 1888 
(S. 166) — liegt die Verwaltung der Zölle und Reichssteuern der Zolldirektion ob, 
1) Zur Geschichte des Lüb. Steuerwesens: Hartwig, Der Lüb. Schoß bis zur Refor- 
mationszeit (1903). 
2) Durch Nachtrag v. 8. Okt. 1913 (S. 161) ist die Filialsteuer beseitigt, deren Erhebung nach 
dem Doppelsteuergesetz unzulässig war: HG Z. 1913, n. 125; RG. Bd. 82, S. 202. 
3) Mit Nachträgen v. 16. Dez. 1911 infolge Aufhebung der Gemeindekasse der Stadt Lübeck. 
4) Ueber die Verhandlungen beim Zollanschluß Lübecks: Dr. P. Curtius, Bürgermeister 
Curtius (1902), S. 141 f. 
5) Zentralblatt f. das Deutsche Reich 1888, S. 913 f.; 1902, S. 111. Zu den Kosten des 
Zollanschlusses von Bremen trug das Reich 12 Mill. Mk. bei (R. v. 31. März 1885). Auf das 
Zollausschlußgebiet findet noch jetzt der Art. 34 der R.-Verf. Anwendung, wonach es nur auf An- 
trag von Bremen in die Zollgrenze eingeschlossen werden kann. Ueber die Bedeutung dieser Be- 
stimmung als Reservatrecht: Laband, StR.“ Bd. IV, S. 396 f. Ueber die Umwandlung des 
Freibezirkes in Bremen in ein Zollausschlußgebiet mit der Maßgabe, daß Detailgeschäfte, Woh- 
nungen und Industriebetriebe außer für die Ausrüstung und Reparatur von Schiffen nicht zuge- 
lassen sind, auch: Bek. v. 26. April 1902 (S. 76). Ueber den Unterschied von Zollausschlußgebiet 
und Freibezirk: Behr im Arch. f. öff. Recht, Bd XVI, S. 1 f. (1901). 
 
	        
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