130 Drittes Buch.
„Endlich ist das Pult mitten im Tumult schlecht und recht
aufgestellt, und die Tribüne verbleibt dem Genossen X.“
„Der Redner läßt eine Salve gegen die Sozialisten los, die
ihn unterbrechen und schreien: ‚Trottel, Bandit, Kanaille usw.!‘
Genosse X. beantwortet diese Schimpfnamen durch Darlegung
einer Theorie, wonach die Sozialisten ‚Idioten‘ oder ‚Possen-
reißer‘ sind.“
„Die Allemanistische Partei hatte gestern abend im Saale
der Kaufmannschaft, in der rue Fauburg-du-Temple, eine große
Versammlung zur Arbeiterfeier am 1. Mai einberufen. Das
Losungswort lautete: Stille und Ruhe.‘
„Genosse G... behandelt die Sozialisten als ‚Trotteln‘ und
‚Schwindler‘.‘“‘
„Darauf kommen Redner und Zuhörer ins Schimpfen
und ins Handgemenge; Stühle, Bänke, Tische treten ins
Spiel usw.‘
Glaube man ja nicht, diese Art der Diskussion sei nur
einer bestimmten Klasse von Wählern eigen und von deren
sozialen Stellung abhängig. In jeder beliebigen Versammlung,
bestehe sie auch nur aus akademisch Gebildeten, nimmt die
Diskussion leicht dieselben Formen an. Ich habe dargetan,
daß in der Masse die Menschen zur geistigen Gleichwerdung
neigen, was jederzeit zu erhärten ist. Als Beispiel diene folgen-
der Auszug aus einem Berichte über eine ausschließlich aus
Studenten bestehende Versammlung:
„Je weiter der Abend vorschritt, desto heftiger wurde der
Tumult. Ich glaube nicht, daß irgend ein Redner zwei Phrasen
ohne Unterbrechung vorbringen konnte. Jeden Augenblick er-
tönten Rufe von einer oder der anderen oder von allen Stellen
zugleich; es wurde applaudiert, gepfiffen. Erregte Diskussionen
entspannen sich zwischen verschiedenen Zuhörern, Stöcke wur-
den dröhend geschwungen, es wurde auf den Boden im Takte
gestampft, den Unterbrechern rief man zu: Hinaus! Auf die
Tribüne!“
„Herr C... überschüttet die Vereinigung mit Beiwörtern,