Full text: Volkswirtschaftslehre VII. Band: Das Verkehrswesen. (7)

180 II. Abschnitt. Der Strahenverkehr. 
Teil stark — zurückgegangen. In den erwähnten 51 deutschen Städten 
gab es 
gewöhnliche Fahrpreis- 
Droschken anzeigerdroschken 
1900 6992 8478 
1905 3474 12081 
190% 2253 11882 
Dabei zeigt sich zugleich, dab auch die Fabrpreisanzeigerdroschken in 
den letzten Jahren etwas zurückgedrüngt sind. 
Die Stellwagen (-Omnibusse’) haben eine Zeitlang einen starken 
Aufschwung genommen, sind aber neuerdings ebenfalls nur langsam 
vorwärtsgekommen, und von den gröberen deutschen Orten, für die im 
Statistischen Jahrbuche deutscher Städte der Omnibusverkebr behandelt 
ist, zeigen nur Berlin, Breslau, Dresden und Hannover diese Wagenart 
noch als wichtiges Verkehrsmittel. Es dient zum Teil auch dem Ver- 
kehr nach den Aubenorten. Immerhin liegen die neueren Bestandzahlen 
weit über denen früherer Jabrzehnte. Berlin begann 1846 mit 19 Om- 
nibussen, 1863 waren es 393, eine Zahl, die später wieder vermindert 
werden mubte, weil seit der Beseitigung der Genehmigungspflicht (1861) 
ein übergrober Andrang zu diesem Gewerbe stattgefunden hatte. Erst 
in den 90er Jahren war man jener Zabl wieder nahegekommen. 
Später ist sie wieder bedeutend gewachsen. Nach dem Statistischen 
Jabrbuche der Stadt Berlin waren bei den vier in Frage kommenden 
Gesellschaften 1904: 783, 1905: 871, 1906: 906 und 1907: 965 Wagen 
vorhanden (ohne die in den letzten Jahren eingestellten Kraftomnibusse.) 
Daß beim Bau der Pferdewagen auf den Personenverkehr, ins- 
besondere in den Städten, besondere Rücksicht genommen wurde, ist 
erklärlich. Viel geringere Fortschritte baben die Wagen für den schweren 
Lastenverkehr aufzuweisen. Erst neuerdings hat man auch bei Last- 
wagen häufiger Federn angewandt und namentlich auch den Wagen- 
kasten je nach dem Hauptzwecke des Wagens vielseitiger ausgestaltet. 
Daneben erscheinen aber noch nach wie vor federnlose, schwerfällige 
Wagen sehr einfacher Art, und auch die zwei- und vierrädrigen Karren 
sind noch in vielen Gegenden in Gebrauch; in bergigen Bezirken werden 
die zweirädrigen Lastkarren, vor denen meist ein Tier in einer hölzernen 
Gabel geht, bevorzugt. 
Eine neue Form des Strabenfahrzeugs ist in dem Fabrrade ent- 
standen, genauer gesagt in dem Zweirade. Denn in der Beschränkung 
auf zwei Räder, die hintereinander in der Fahrtrichtung angeordnet sind. 
liegt der eigentliche neue Gedanke. Wer diesen Gedanken zuerst ge- 
habt hat, steht nicht fest. Schon 1790 soll eine solche Anordnung von 
DE Si’nas angewandt und zu einiger Verwendung gekommen sein. 
Sicher ist, dab nicht an ihn, sondern an das 1816 oder 1817 von dem
	        
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