Full text: Volkswirtschaftslehre VII. Band: Das Verkehrswesen. (7)

438 IV. Abschnitt. Der Wasserverkehr. 
in die Umgegend, während sie im eigentlichen inneren Verkehr weniger 
Bedeutung hat. « 
Der innere Güterverkehr tritt meist sehr zurück, weil es für kurze 
Strecken nicht immer vorteilhaft genug ist, den Schiffabrtsbetrieb in 
Bewegung zu setzen. Im Verkehrsbezirk Groß-Berlin (Berlin-Charlotten- 
burg, Neukölln) umfabte 1909 der innere Güterverkehr zu Wasser nur 
5908 t, also nur einen geringen Bruchteil des von Berlin ausgehenden 
und dort einlaufenden Wasserverkehrs, im Verkehrsbezirke Ludwigs- 
haften—Mannheim—Rheinau nur 1257 t, eine verschwindende Menge 
gegenüber dem groben sonstigen Verkehr dieses Bezirks. 
Viel wichtiger als der Ortsverkehr ist bei Binnenwasserstraben der 
Fernverkehr. Bei ihm tritt der Personenverkehr sehr zurück, so lebhaft 
er auch auf manchen Stromstrecken, besonders auf dem Mittelrhein ist. 
Der Schwerpunkt des Fernverkehrs liegt im Güterverkehr. Im Fern- 
verkehr treten selbstverständlich die Schwergüter in den Vordergrund. 
Die gesamte Verkehrsleistung wird für die französischen Binnenwasser- 
straßen berechnet: 
1880 auf 2007 Mill. tkm 
1990 ,„ 3216 „ „ 
1900 „ 4675 „ 9“ 
1908 „. 5321 „ „ 
Das ist eine schnelle Zunahme, seit 1880 mehr als eine Verdoppelung; 
gegenüber dem Eisenbahnverkehr, der 1908: 20 603 Mill. ttm aufwies, 
tritt der Binnenschiffahrtsverkehr natürlich zurück. Vom Gesamtbinnen- 
verkehr auf französischen Wasserstraben und Eisenbahnen kommen jetzt 
auf die Binnenschiffahrt 20,5 v. H., also ein gutes Fünftel. Die beför- 
derte Gütermenge war auf den französischen Binnenwasserstraben 1885: 
19,6 Mill t, 1895: 27,2 Mill. t, 1905: 34,03 Mill. t, 1908: 34,23 Mill. t 
und 1909: 35,62 Mill. t. Von der Gütermenge des Jahres 1909 kommen 
4 Mill. t, also die größere Hälfte, auf die Kanäle. Unter den fran- 
2ösischen Flußhäfen steht Paris obenan, das 1909 an Eingang und Aus- 
gang 10,94 Mill. t aufwies, wobei der Eingangsverkehr stark überwiegt; 
der Eisenbahnempfang und versand geht nur wenig über den Wasserver- 
kehr hinaus. In Csterreich wurden (ohne Floßverkehr#: 
befördert in 1000 t geleistet in 1000 tkm 
1906 1907 1908 1906 1907 1908 
auf der Donau und 
ihren Nebenflüssen 367 336 333 13370 14403 13198 
auf der Elbe. 3680 3755 3391 120829 119006 109599 
auf der Moldanm 722 688 605 11 884 11815 10 436 
In diesen drei Verkehrsgebieten — für den Weichsel- und sonstigen 
Flußverkehr stehen entsprechende Berechnungen nicht zur Verfügung — 
wurden sonach an Tonnenkilometern auf den Wasserstraben geleistet:
	        
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