Full text: Volkswirtschaftslehre VII. Band: Das Verkehrswesen. (7)

3. Kapitel. Die volkswirtschaftliche Bedentung der Wasserstraben. 441 
zwölf Warengruppen; auf sie kommen 96,24 v. H. des Wasser- und 
93,15 v. H. des Eisenbahnverkehrs. Die Schwergüter bilden mithin auf 
beiden Seiten den eigentlichen Grundstock des Verkehrs. Wie weit 
Wasserstraben und Eisenbahnen sich gegenseitig als Zubringer und Ver- 
teiler der Verkehrsgüter dienen, ergibt sich aus dem Umschlagverkehr, der 
allerdings für 1909 — wie die ganze Binnenschiffahrtsstatistik — noch 
gewisse Lücken aufweist. Im ganzen ist festgestellt der Umschlag von 
der Bahn zum Schiff mit 7,6 Mill. t, vom Schiffe zur Bahn mit 9,5 
Mill. t. Im einzelnen kommt ein Umschlag 
von der Bahn vom Schiffe zur 
zum Schiffe Bahn 
1000 t 
auf das 
Rheingebiet (ohne Duisburg- 
Ruhrorter Häfen) 2917 6553 
Odergebbktt. 2207 729 
Elbgebtkt 1580 1339 
Ems-Jadegeb.bt 366 303 
Märkische Wasserstraben 116 247 
Donaugebtkt 19 135 
Ostliche Wasselstraben 44 49 
Im einzelnen liegen die Verhältnisse sehr verschieden; in Kosel, 
Breslau, Schönebeck 2. B. bringt die Bahn der Schiffahrt viel mehr 
Güter zu, als sie von ihr abnimmt, in Mannheim, Gustavsburg, Düssel- 
dorf, Ludwigshafen, Magdeburg. Frankfurt a. M. ist es umgekebrt. 
Die bedeutendsten Binnenschiffahrtshäfen sind nach dem Gesamt- 
verkehr (Empfang und Versand): 
Duisburg-Ruhrort mit 17169 Frankfurt a. M. mit 1 736 
Hamburg „ 11531 Rheinau „ 1658 
Berlin gn 5803 Strabburg i. E. „ 1533 
Mannheim 6 5710 Düsseldorf-Heerdt „ 1257 
Alsum-Schwelgern,„ 2831 Mainz-Kastel-Amöne--- 
burg „ 1128 
Charlottenburg „ 2575 Gustavsburg „ 1072 
Ludwigshafen 5„ 2441 Köln-Deutz f„ 1042 
Von diesen Häfen sind Hamburg und Duisburg-Ruhrort überwiegend 
Versandhäfen, Hamburg besonders für die durch Seeschiffe herange- 
brachten Güter, Duisburg-Ruhrort besonders für die mit der Bahn herange- 
brachten Güter; bei allen anderen der genannten Häfen überwiegt der 
Empfang. Elf der genannten 15 gröltten Häfen liegen im Rhbeingebiete. 
Eine besondere Stellung nimmt im deutschen Binnenschiffahrtsver- 
kehrt der Rhein-See-Verkehr ein. Ihm dienten 1888 drei Dampfer mit zu- 
sammen 1860 t Tragfähigkeit, dagegen 1910: 56 Dampfer mit 49777 t
	        
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