328 Das Verfassungsrecht. 8 61
Rheingraf, Reichsfürst 3. Januar 1623, eingeführt 28. Februar 1654,
für verlorene überrheinische Besitzungen entschädigt durch Anteile an
den münsterschen Aemtern Ahaus und Bocholt, Teilnehmer der Rhein-
bundsakte von 1806 und souveräner Rheinbundsfürst, der Souverä-
netät entkleidet am 28. Februar 1811 und durch den Wiener Kongreß
Preußen standesherrlich untergeordnet, von diesem und von Oesterreich
der Bundesversammlung angemeldet, verzichtet am 16. November 1816
auf alle wesentlichen Regierungsrechte; 7. der Fürst von Sayn-Witt-
genstein-Berleburg wegen seines zwei Fünftel betragenden Anteils an
der Grasschaft Wittgenstein, Reichsfürst 4. September 1792, aber nur
Personalist, reichsgräflicher Realist im wetterauischen Grafenkollegium,
durch die Rheinbundsakte Hessen und durch den preußisch-hessischen
Vertrag vom 30. Juni 1815 Preußen standesherrlich untergeordnet,
von Oesterreich und Preußen der Bundesversammlung angemeldet;
8. der Fürst von Sahn-Wittgenstein-Hohenstein wegen des übrigen
Teiles der Grasschaft Wittgenstein, Reichsfürst 20. Juni 1801, aber
nur Personalist, reichsgräflicher Realist im wetterauischen Grafen-
kollegium, vgl. im übrigen zu 7.
13) In der Rheinprovinz:
1. Der Fürst von Solms-Braunfels wegen der Aemter Braun-
fels und Greifenstein, Reichsfürst 22. Mai 1742, aber nur Per-
sonalist, nach § 16 des Reichsdeputationshauptschlusses Entschädigung der
Fürsten und Grasen zu Solms durch die Abteien Arensburg und
Altenburg und Verheißung einer Virilstimme, durch die Nheinbunds-
akte werden die solmsschen Reichslande in der Wetterau mit Aus-
nahme der Aemter Hohensolms, Braunfels und Greifenstein, welche
unter Nassau und durch den Wiener Kongreß an Preußen kamen, dem
Großherzogtume Hessen untergeordnet, der Bundesversammlung ange-
meldet von Oesterreich, Preußen, Württemberg und Hessen; 2. der
Fürst von Solms-Lich und Hohensolms wegen des Amtes Hohensolms,
Reichsfürst 14. Juni 1792, aber nur Personalist, sonst wie zu 1
Realist im wetterauischen Grafenkollegium, vgl. im übrigen zu 1;
3. der Fürst von Wied wegen der niederen Grasschaft Wied mit
Ausnahme des zu Nassau gehörigen Amtes Grenzhausen sowie wegen
der oberen Grasschaft Wied mit Ausnahme der zu Nassau gehörigen
Bestandteile in dem Amte Runkel und wegen der früher kurtrierschen
Aemter Altenwied und Neuerburg, Reichsfürst 29. Mai 1784, aber
nur reichsgräflicher Realist, durch die Rheinbundsakte mediatisiert