Full text: Preußisches Staatsrecht. Erster Band. (1)

330 Das Verfassungsrecht. §51 
E) In Hohenzollern: 
1. Der Fürst von Fürstenberg wegen der Herrschaften Trochtel- 
singen und Jungnau und des auf dem linken Donaunufer liegenden 
Teiles des Amtes Möskirch, Reichsfürst 12. Mai 1664, im Reichs- 
fürstenrate eingeführt 6. September 1667, beides auf die jetzt fürst- 
liche Linie übertragen 10. Dezember 1716, durch die Rheinbunds- 
akte Baden, Württemberg und Hohenzollern-Hechingen standesherrlich 
untergeordnet, von diesen wie von Oesterreich der Bundesversammlung 
angemeldet; 2. der Fürst von Thurn und Taxis wegen des Amtes 
Ostrach, Reichsfürst 4. Oktober 1695, bayrischer Herzog von Wörth 
und Donaustauff 3. Mai 1899, Einführung in den Reichsfürstenrat 
30. Mai 1754 auf Grund des Generaloberpostmeister-Amtes als eines 
Mannlehns des Reiches, reichsunmittelbares Gebiet erst seit 1785, 
Entschädigung für entgangene Postrechte auf dem linken Rheinufer 
u. a. durch das Amt Ostrach, das die Rheinbundsakte Hohenzollern- 
Sigmaringen unterordnet. Von diesem wie von Oesterreich, Bayern 
und Württemberg der Bundesversammlung angemeldet. 
1) In Sachsen: 
Die Fürsten von Stolberg-Wernigerode, Stolberg-Stolberg und 
Stolberg-Roßlat). Auf Grund des Reichsfürstenstandes für die aus- 
gestorbene Linie Stolberg-Gedern preußische Fürstenpatente für Stol- 
berg-Wernigerode vom 22. Oktober 1890, für Stolberg-Stolberg und 
Stolberg-Roßla vom 22. März 1893. 
Die Ansicht, daß die drei Stolberger Linien zu den prenßischen 
Mediatisierten im Sinne der Deutschen Bundesakte zu rechnen sind, 
erscheint nicht ohne Bedenken. Zweifellos besaß das Haus Stolberg, 
dem wetterauischen Grafenkollegium angehörig, bis in den Anfang 
des 19. Jahrhunderts auf dem linken Rheinufer die reichsunmiltelbaren 
Grasschaften Königstein und Rochefort mit voller Landeshoheit, ebenso 
noch jetzt die früher reichsständischen, durch die Rheinbundsakte dem 
Großherzoglume Hessen untergeordneten Besitzungen Gedern und 
Ortenberg. Da die linksrheinischen Besitzungen gegen Entschädigung 
aus dem Rheinschiffahrtsoktroi an Frankreich abgetreten wurden, 
Gedern und Ortenberg aber überhaupt nicht zu Preußen gehören, 
4) Vgl. H. A. Zachartä, Rechtsgutachten, die staatsrechtlichen 
Verhältnisse des gräflichen Hauses und der Grasschaft Stolberg-Wernige- 
rode betrefsend, Göttingen 1862.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.