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7. Die Gasthäuser, Wirthschaflen etc.
Für BReisende ist das gesummie CGasthof- und
Wirthschaftswesen einer Gegend von grossem Belang.
und einige Bemerkungen darüber, so wie eine Aulzüh-
lung der besten und cempfehlenswerthesten in jedem
Orte folgi am geeignelsten nach obigem kurzem Weg-
weiser. Das Casthofwesen lag in Deutschland noch zu
Anfang unseres Jahrhunderls schr im Argen, auf dem
Lande natürlich noch mehr als in Städten. Die patriar-
chalische Einfachheit war so gestufl, dass sie den RBei-
senden oft Entbehrungen aulerlegte, die selbst den
Genügsamsten empfindlich fielen. In der frünkischen
Schweiz, die ihren Jamen so Sut verdient, wie die
sächsische, waren diese bereglen Verhällmisse keine
besseren und erst die gesleigerte Frequenz mil dem
Bekanntwerden der Höhlen im vorigen Jahrhundert und
die hüuligen Besuche der Erlanger Studenten, so wie
anderer Reisender hallen einen günstigen Einlluss au
die Fremndenbewirthung, was indess nur von Streitberg
und Muggendorf zu loben isl. die sich heute noch des
meislen Besuchs rühmen können. Dort sind denn auch
die wirthschafllichen Einrichtungen und Bedicnungen
sanz gul und verhällnissmäüssig auch billig in Bezug
auf die Preisc. Ucher letzteren Punkt ist weiler oben
bereils das Geeignele gesagt und auchr’ der Molkenheil-
anstall in Streitberg gedachl, als eines Inslituts, das
sowohl in lokaler, wic in jeder auf richlige Heilmethode
abzielenden Bezichung ihren Zweck erreicht und mehr
Ooder minder Leidenden bei gehöriger Beobachlung der
ü#rzllichen Vorschriskten die versprochene Hüülle auch
wirklich „Leistel, wesshalb der Besuch der Anstalt in
steicm Zunehmen sich belindel. Die günstige Almos-
phüre oder Lufimischung, durch den Jurakalk veran-
lassl, die gewürzige Kalkllora, die in den weidenden
Ziegen die aromalische Milch für die mil besonderer
Sorgfalt bereileten Molken erzeugt, kein frübes säuer-
liches Getränke, sondein einc weinhelle wohlschmeckende
Flüssigkeit, frisch ausgepresste Kräutersälle, dann Bü-
der in Salz-, Loh-, Kräuler -, kichtennadeln -, Slanl--
mischungen elc. verschafften der Anslall den Ruf, den
sie hal. Der Andrang der Fremden ist namenllich in
Streitberg und Muggendorf öfler so gross, dass die
Gasthäuser nicht ausreichen. obgleich deren in Mug-
gendorf 17 sind, und brivalwohnungen in Anspruch ge-
nommen werden müssen, in denen man ein gules und
reinliches Obdach fludet. Da ist also den Fremden sehr
wohl zu ralben, sich bei Zeilten um ein Nachtduarlier
umzuthun, um nichlt in den Fall zu kommen, auf freiem
EFelde zu schlasen oder weilere Nester zu suchen. die
man in den anderen Stlädlchen, Flecken und Dörsern
der frünkischen Schweiz viel leichter ndel, weil dort
der Zusammendrang der Fremden nicht so arg isl, als
in Streilberg und Muggendorf. Zur Walllahrtzeit ist
wohl auch Gössweinslein stark in Anspruch genommen, al-
lein in Streitberg und Muggendorf ist die Einkehr am
requentesten im ganzen Jahr und dic Orie, die zu Aus-
lügen beslimmt sind, liegen alle so in der Nähe, dass
Jeder, der des Morgens auszichl, des Abends wicder
rückkehren Kkann. um entweder mit den dortbereilsheimisch
gewordenen Gästen, oder mil frisch zusprechenden zu-
Lammen zu scin. Indess is. oft die Willerung eine Ce-