Full text: Das Legitimitätsprincip.

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Französischen Revolution gewinne. Der Wiener Congreß sollte 
die altüberkommenen Dynastien und Staaten für die einzig 
rechtmäßigen erklären, auf Grund dieser Erklärung die 
alten Throne und die alten Grenzen, mit deren Erschütterung 
ja all das durchlittene Unheil über die Welt gekommen, 
ebenso rücksichtslos wieder aufrichten, als die Revolution und 
das Kaiserreich sie rücksichtslos beseitigt hatten, und schließlich 
den in dieser Neugestaltung Europas verwirklichten Grund- 
gedanken für ein heiliges Princip, seine Bekämpfung für 
ein Sacrileg erklären. 
Damit gab Talleyrand seiner Theorie auch für die Zu- 
kunft einen bestimmten praktischen Zweck: das Legitimitäts- 
princip sollte die legitimen Throne völkerrechtlich sicherstellen. 
Hierzu reichte es aber nicht aus, wenn Talleyrand dem 
Legitimitätsprincip und den auf ihm ruhenden Thronen den 
Charakter der Heiligkeit vindicirte und dadurch zu der weitern 
in der sächsischen und neapolitanischen Angelegenheit glücklich 
verwertheten Folgerung gelangte, daß eine legitime Dynastie 
durch keine Gewaltthat, durch kein historisches Ereigniß, ja 
nicht einmal durch eigene Verschuldung ihr Recht auf den 
Thron verlieren könne. 1) Praktisch konnte die Unmöglichkeit 
der rechtmäßigen Erwerbung eines legitimen Thrones durch 
einen andern als den berufenen Thronfolger nur dadurch die 
wiedereingesetzten Dynastien sicherstellen, daß jedes Eroberungs- 
recht unbedingt verworfen wurde. 
h) Ein Artikel der französischen Zeitung Quotidienne vom 7. Nov. 
1814 (abgedruckt in Th. v. Bernhardi's Geschichte Rußlands und der 
europäischen Politik, I, 504) sagt hierüber: „Un geénéral heureux, 
dui par hazard disposerait d’une armée n'’est pas pour eela, méme 
avec la plus belle conduite, une puissance, tandia qu’un roi l6gi- 
time reste puissance, méme dans Pexil, méme dans les fers.“
	        
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