Full text: Das Legitimitätsprincip.

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Verona den europäischen Höfen und dem Deutschen Bunde 
mitzutheilen bestimmt waren. 1) 
Hier wird zuerst die Revolution in den grellsten Farben 
gemalt, die Absicht eines planlosen Umsturzes alles Bestehenden 
den südeuropäischen Volksbewegungen schuld gegeben 2); nicht 
gegen diese oder jene Regierungsform seien die Unternehmungen 
der Revolutionäre gerichtet: die Staaten, welche ihre Ver- 
fassung in neuerer Zeit verändert hätten, seien vor dem Um- 
sturze nicht sicherer als diejenigen, deren alte Institutionen die 
Stürme der Zeit überdauert. Reine wie beschränkte Mon- 
archien, Föderativverfassungen wie Republiken seien der revo- 
lutionären Partei gleich verhaßt; denn in jeder dieser Ver- 
fassungsformen erblicke sie eine Oligarchie, wenn sie nicht an 
der Lehre einer chimärischen Gleichheit festhalte. ) Die Herr- 
schaft der Gesetze ") erscheine den Revolutionären als ein Joch, 
welches gebrochen werden müsse. 5) 
Diesen Bestrebungen gegenüber hätten sich, so entwickelt 
Metternich weiter, die alliirten Mächte zu dem Widerstande 
gegen die Revolution 6) vereinigt; das unabänderliche Princip 
1) v. Meyer, Staats-Acten des Deutschen Bundes, I, 282—298. 
:) Dépöche circulaire, d. d. Laibach, 12. Mai 1821: Ren- 
verser ce qui existe — sauf à y substituer ce qdue le hazard suggérera 
àa leur imagination déréglée ou à leurs sinistres passions — voild 
Pessence de leurs doctrines et le secret de toutes leurs machina- 
tions (Meyer, a. a. O., S. 287). 
:) Ebendas. S. 287. 
!) Declaration der Minister und Bevollmächtigten Oesterreichs, 
Rußlands und Preußens über die Beschlüsse des Laibacher Congresses, 
d. d. Laibach, 12. Mai 1821 (Meyer, a. a. O., I, 282). 
6) Ebendas. S. 283. 
6) Circulardepesche über die Resultate des Congresses von Verona, 
d. d. Verona, 14. Dec. 1822 (Meyer, a. a. O., I, 292).
	        
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