Full text: Über Ursprung und Fortbildung des bayrischen Landes-, Haus- und Reichs-Wappens

28 Ücher Urkprung und Sortbildung 
hen aus den Wappen diefes Haufe, und es zeigte, al& mit dem 
Eingange des XVI. Sahrb. unter Herzog Albrehi IV. dem Wei: 
fen DOber: und Niederbayern wieder vereint wurden, au nur 
mehr wie früberhin die bayerifehen Nauten und pfälzifhen Löwen. 
Die Zahl der meißen und blauen Nauten und Weden im 
Schilde und ihre Rihtung mochte urfprünglich willkürlich feyn, 
da fie von bloßen blau und weißen Streifen in den Waffenrocden 
der Krieggmänner und in ber Heeresfahne ihren Urjprung genom: 
men hatten, aber feit dem XIII. Sabrbundert wird ein Berftäand: 
niß unter ben bayerifchen Herzogen Über die Zahl joldher Nauten 
bemerkbar, denn vom Sabre 1247 und 1259 bis 1286 Fommen 
Ihon folhe gleihformige Eiegel vor, worin die von der reiten 
zur linken Seite diagonal auffteigenden weißen und blauen Werden 
faft immer einundzwanzig an der Zahl find. Wld ein Beweis 
hierüber dient der Gnaden: und Wappenbrief Herzogs Yudmig 
des Meichen für die Stadt Gundelfingen megen ihrer im Kriege 
gegen den Kaifer Friedrich III. bewiefenen Zoprerleit, wornad 
der Stadt erlaubt wurde, in ihr Wappen ein Drittheil der im 
bayerifhen Wappen vorlommenden NRauten oder Weden aufzu: 
nehmen. Sn diefem Gnadenbrief heißt es mörtlich alfo: 
„Wir thun für ons vunfere Erben und Nadhfommen, Herzogen in 
„Bayern — — — in. Krafft diefes Brieffs den Burgermeiftern, Rate 
„‚vund ganzer Bemeinde unferer Stadt Gundelfingen die jonder Gnade, 
„daß fie in der Bruft des Leonis, den fie in Wappen haben, ein 
„‚drittentaile vunferse Wappene Bayrlandes, das find, jtben blamw 
„ond weiß Wegk, inmap das mit Farben bierine ausgeftrichen 
‚ft, binführo zu emigen Zeiten führen follen. Geben zu Lande: 
„buet an St. Zbomas des heyligen Upofteletag 1462. 3) 
Die mittelöbahifchen Zürften, Herzogs Rudolf I. Nachtoms 
men, welche nah dem Vertrag von Pavia die Nheinpfalz über: 
kamen, hatten anfänglich auch die bayerifchen weißen und blauen 
Weden und den pfälzifhen Lömen geführt. An einer Urkunde 
des Ghurfürften Sriedrih von der Pfalz aus dem ahre 1463 
kommt fogar der blau und weiß gerautete Panzerrocd wieder vor, 
  
9 In ber Kolge haben fih Siegel= und Kupferfteher bei Kbblldung bayerifher 
Mappen nit mehr genau an die Bahl der Weden gehaiten.
	        
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