44 ÜUcher Urfprung und Fortbildung
Krone und Ecepter im Herzfchild führte. Aber der meifen Uin,
fiht des zeitlich regierenden Königs Ludwig entging nicht, daß wenn
auch alle die vielen, feinem königl. Haufe und Königreihe Bayern in
neuerer Zeit zugegangenen Lande, Gtädte und Gebiete einzeln
mit ihren Zeichen in das Reichöwappen nicht wohl aufgenommen
werden Fonnten, doch die Völkferftämme, worüber das Neth fidh
erfirecft, hätten berükfihtigt werden können, und Ee. Moajeftät
machten daher diefen i. 5.1835 die Freude, folche biöher außer Acht ge:
Iaffene Berüdfichtigung verwirklicht zu feben, indem er al6 einen
entjprechenden Beweis jeines Wohlmollens gegen alle feine Unters
thanen von jedem Bölkerftamm, dem fie angebören, ein Eymbol in fein
Majeftats- und großes Meichsmwappen und Siegel aufnahm, mor:
nach nun das angeftammte bayeriihe Wappen in den Herzfchild
geftelt und von den Symbolen der Pfalz, Sranken und Schma=
ben umgeben ilt, über alle diefe Symbole aber die vereinigende
Bönigl. Krone und königl. Snfignien und Aufßeren Dekorationen
angebracht find, wie aus machftebender Befchreibung der durd
eine eigene allerhöhfte Verordnung für die Zukunft feflgeftellten
Wappen und Giegel hervorgeht. 12)
Das Wappen beftebt aus einem quadrirten Hauptfcild und
einem bierin befindlihen Herz. oder Mittelfehitd, welche beide
länglichte, unten zufammenbängende Vierede bilden.
Das Herzihild enthält die bayerifchen filbernen und lazurnen
Nauten, von der Linken zur Nehten in einer Diaconallinie auf:
fleigend, da6 Hauptfhild hingegen tm obern vegten fchwarzen
Selde einen nach der Beite auffpringenden, flreitfertigen goldenen
Löwen mit rother Krone, außgefdiagener Zunge und aufmärts
gefchlungenem, gefpaltenen Schweife 12), im obern linken rothen Felde
drei bis über die Mitte auffteigende filberne Epiken (megen des
Herzogtbums Tranken), im untern rechten von Silber und Noth
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11) M. f. Werordnung, die Fönigl. Iiappen und Stegel betreffend, vom 18. Oktober
1835, Rogsbi. St. #3. ©. 889. Aus dem nämliden Wohlwollen und Rudblid auf dic
Vorzeit ging auch die i. 3. 1837 angeoronete ncue Pondeseintheilung in die Regies
rungen DOberz und Niederbayern, Praly, Mittels, Ober: und Unterfranken, Oberpfalz
und Regensburg, Schwaben und Neuburg hervor.
12) @8 ift der pfätzifche Köre wieder, der feit 1806 aus den Wappenfchildern geblic-
ben war.